Optimistisch und lebensbejahend – ein Buch des Glücks
Kerstin Stefanie Rothenbächer sagt von sich: „Ich bin kein Riese, fühle mich aber dennoch großartig.“ Diese optimistische, lebensbejahende Grundhaltung zieht sich auch durch das lyrische Werk der Schriftstellerin, dessen neuester Band „Folge mir ins Glück“ nun vorliegt. Es ist nicht nur ein Buch des Glücks, es ist ein Buch der Liebe.
Kerstin Stefanie Rothenbächer spielt alle Facetten des Liebens durch
Die Autorin spielt dabei alle Facetten des Liebens und Geliebtwerdens durch. Vor allem natürlich, das Glück, im anderen zu aufzugehen. „Du erstaunst mich wie ein Zauber. / Dein Wesen geht mir nah. / Ich bleibe in Deiner Welt, / mach Deine Träume wahr.“, lautet die letzte Strophe von „Du leuchtest wie ein Stern“. Es ist ein Gedicht, das man einer geliebten Person aufs Kopfkissen legen könnte.
Lieben heißt auch miteinander ringen, sich aufgeben
Aber auch vom Ringen der Liebenden berichten Kerstin Stefanie Rothenbächers poetische Zeilen. „Ich lasse Dich siegen“ handelt von Demut und Unterwerfung einerseits, von Überlegenheit und Kampf andererseits. Wenn die Poetin dichtet „Du lässt mich, / Du veränderst Dich für mich. / Und ich falle, / ich geb den Kampf auf für dich.“, dann spricht da viel Lebensweisheit aus den Zeilen: Lieben beinhaltet eben auch die Bereitschaft, sich zu ändern und sogar aufzugeben.
„Folge mir ins Glück“ erzählt von der Sinnlichkeit der Liebe
Und natürlich ist Liebe die reine Sinnlichkeit. Das spüren wir am intensivsten vielleicht in „Jeder Herzschlag“, in dem das lyrische Ich „Haut kostet“, den Duft des geliebten Gegenübers „atmet“ und am Ende sich im heiteren Vers-Paar „Jeder Kuss von Dir / wie ein Quantensprung!“ wiederfindet. Wenn je eine oder einer dachte, Dichtung sei etwas Weltfremdes, der liest hier das Gegenteil. Kerstin Stefanie Rothenbächer schreibt von der Wirklichkeit der Liebe, nicht abgehoben, sondern im Hier und Jetzt. Von den Tränen der Zeit, vom Träumen und Wünschen, von der Suche nach dem Menschen, der den Tag heller und das Leben wundervoll macht.
Und was, wenn es vorbei ist? Universelle Gefühle, in Verse gegossen
„Hätte ich Dir nur / meine Liebe gezeigt, / meine Sehnsucht ist alles, was bleibt.“, heißt es im ersten Gedicht, das mit der schmerzvollen Überschrift „Hätte ich nur“ versehen ist. Es sind universelle Gefühle, die Kerstin Stefanie Rothenbächer in immer neue Verse gießt: Den Schmerz, den man als Liebende oder Liebender empfindet, wenn es zu Ende ist und man im Nachdenken darüber, was man hätte anders machen können, fängt sie präzise ein.
Die Illustrationen spiegeln die Gefühlswelt der Gedichte wider
Die Gedichte werden begleitet von kleinen Bildelementen, die Kernaussagen des jeweiligen Poems spiegeln. So wird die Wirkung des Gedichts „Ich gehe fort“ verstärkt durch eine Grafik, die einen Dornenkranz zeigt. Das passt, denn der Text erzählt von der Unbarmherzigkeit der Trennung: „Wie Messerstiche / aufs Panzerhemd. / Da ist so vieles, / das uns trennt.“
Fast in jedem Poem steht das geliebte „Du“ im Mittelpunkt
Doch auch bei diesen traurigen oder wütenden Gedichten zeigt sich Kerstin Stefanie Rothenbächer stets dem Gegenüber zugewandt. Kaum ein Gedicht, in dem das Lyrische Ich seine Liebesperson nicht direkt anspricht. Lieben geht eben nicht allein, und so könnte die schönste Verwendung für diesen Gedichtband sein, ihn gemeinsam mit einer geliebten Person zu lesen.
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