Die schoene Diva von Saint-Jacques von Fred Vargas

ISBN 978-3-7341-1144-0

336 Seiten

€ 12,00

eBook: € 8,99

In Paris verschwindet eine Operndiva. Ein Ermittler-Trio, bestehend aus drei Historikern, übernimmt den Fall. „Die schöne Diva von Saint-Jacques“ ist unterhaltsam.

Fred Vargas‘ „Die schöne Diva von Saint-Jacques“ ist ein intelligenter Krimi zum Entspannen

Die schöne Diva von Saint-Jacques Bestseller-Check

Fred Vargas macht drei schrullige Historiker zu privaten Detektiven

„So ein Quatsch“, habe ich immer wieder gemurmelt, als ich mit der Lektüre von Fred Vargas‘ „Die schöne Diva von Saint-Jacques“ begonnen hatte. Denn die französische Grande Dame des Kriminalromans besetzt die Hauptrollen dieser skurrilen Geschichte mit einem Prähistoriker, einem Mittelalter-Forscher und einem Experten für den Ersten Weltkrieg. Alle drei sind als Wissenschaftler erfolglos und finden sich in einer Ruine von Haus wieder, die sie gemeinsam so in Stand setzen, dass sie darin unter einfachsten Bedingungen leben können. In der ersten Etage wohnt – angepasst an die Epochen seines Interessensgebiets – der Prähistoriker. Im zweiten Stock der Mittelalterexperte und oben der Weltkriegsarchivar. Es ist ein lustiger Quatsch, den sich Fred Vargas da ausgedacht hat.

Das absurde Ermittler-Trio wird ergänzt durch einen Ex-Polizisten

Selbstverständlich sind Historiker als Ermittler keine völlig abwegigen Figuren, schließlich müssen auch sie aus den spärlich vorhandenen Indizien der Vergangenheit ihre Schlüsse ziehen. Dennoch wird das absurde Quartett ergänzt durch den Onkel des Mittelalterhistorikers, der ein Ex-Polizist ist und im Dachboden des Hauses in dem Pariser Viertel Faubourg Saint-Jacques wohnen darf.

Als die Operndiva Sophia verschwindet, ist die Aufregung groß

Aber wie es das Schicksal so will, können sich die drei schon bald nach ihrem Einzug in die Bruchbude kaum mehr um ihre Forschungsarbeit kümmern: Ihre Nachbarin, die berühmte Operndiva Sophia verschwindet nämlich spurlos. Bekannt ist unseren vier privaten Detektiven, dass kurz vor ihrem Verschwinden etwas Seltsames geschah: Über Nacht hatte ein Unbekannter heimlich im Garten der Sängerin eine Buche gepflanzt. Die Diva fühlte sich seither bedroht.

Der pensionierte Polizist und Onkel ist ein rechter Schlaumeier

Dass in der vermeintlich unauffälligen Straße verbrecherische Dinge vor sich gehen, ist spätestens klar, als auch noch zwei Menschen ermordet werden. Doch wie und ob die Todesfälle mit dem gepflanzten Baum und dem Verschwinden der Diva zusammenhängen und was dies alles überhaupt zu bedeuten hat, bleiben Fragen, deren Beantwortung Fred Vargas mit Humor und erzählerischer Finesse angeht. Irgendwann ermitteln unsere drei schrulligen Historiker parallel zur richtigen Polizei. Das Bindeglied zwischen den beiden Einheiten ist der pensionierte Polizist und Onkel aus dem Dachgeschoss, der sich als rechter Schlaumeier hervortut. Immerhin profitieren aber sowohl die Historiker-Detektive, als auch der reale Kommissar davon, dass der Onkel die Erkenntnisse der jeweils anderen Seite mitteilt.

Auch eine schöne Tochter und eine Restaurantbesitzerin treten auf

Aber dieser Krimi wäre kein Fred-Vargas-Werk, wenn nicht noch allerlei andere ungewöhnliche Charaktere miteinander palavern, einander begehren oder schamlos belügen würden. In derselben Straße wohnt noch eine Restaurantbesitzerin, bei der man regelmäßig diniert und die irgendwann dem Prähistoriker eine Stelle als Kellner offeriert, welche dieser aufgrund dringenden Geldbedarfs gerne annimmt. Außerdem taucht in diesem an ein Theaterstück erinnernden Krimi irgendwann die Tochter der verschwundenen Operndiva auf, eine attraktive dunkelhaarige Schönheit, auf die mindestens ein Mann ein Auge wirft.

„Die schöne Diva von Saint-Jacques“ ist ein Krimi zum Entspannen

„Die schöne Diva von Saint-Jacques“ ist ein liebenswerter, unterhaltsamer, schräger Kriminalroman aus der Vor-Handy-Zeit, dessen Lektüre Freude macht. Die Auflösung am Ende gerät etwas verworren, aber da die Spannung bei dieser Art Literatur ohnehin nicht im Mittelpunkt steht, sondern die Atmosphäre, die gewitzten Dialoge und die vielschichtigen Figuren, schmälert dies den Lesegenuss nur minimal. Dieser Fred-Vargas-Krimi ist eine intelligente Lektüre für alle, die sich entspannen wollen.

Die-schone-Diva-von-Saint-Jacques-Bestseller-Check-Rating

ISBN 978-3-7341-1144-0

336 Seiten

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Bernhard Berkmann

Geboren 1982, studierte Bernhard Berkmann Kommunikationswissenschaften, Psychologie und Romanistik. Als Autor interessiert er sich vor allem für Kriminalromane und Wirtschaftsthemen. Bernhard Berkmann pendelt zwischen Berlin und dem schwedischen Båstad. In seiner Freizeit geht er gerne schwimmen.

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