
Grace, die Heldin von „Charm“ wacht in einer Parallelwelt auf
Nachdem Grace in „Court“, dem letzten Band die ganze Wahrheit über die Geschehnisse in der Katmere Academy erfahren hat, wacht sie in „Charm“, dem aktuellen Buch plötzlich in einer Parallelwelt, genannt das „Schattenreich“, auf. Dort herrscht die gefährliche Schattenkönigin mitsamt ihrer Armee, weshalb der Aufenthalt dort äußerst bedrohlich und gefährlich ist. Grace muss möglichst schnell in ihre eigene Welt zurückkehren. Dass gemeinsam mit ihr der gefürchtete Vampir Hudson sich im Schattenreich aufhält, macht die Sache nicht leichter. Grace wird schnell klar, dass sie sich trotz aller Bedenken mit Hudson verbünden muss, um einen Weg aus dem Schattenreich zu finden. Die beiden schlagen sich trotz aller Widrigkeiten und Gefahren bis zum Grenzgebiet der beiden Welten durch. Dabei begegnen sie sowohl Wesen, die sie auf ihrem Abenteuer unterstützen, wie die Umbras, als auch gefährliche Figuren, wie Drachen.
Eines Tages entdeckt Tracy Wolffs Heldin ihr außergewöhnliches Talent
Entgegen ihrer bisherigen Vermutung, dass sie ein ganz normaler Mensch ist, entdeckt Grace plötzlich ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten: Sie ist eine Paranormale, um genau zu sein ein Gargoyle. Grace muss lernen mit ihren neuen Fähigkeiten umzugehen, sie werden ihr nicht nur einmal das Leben retten. Durch die gemeinsamen Abenteuer lernen sich Grace und Hudson immer besser kennen und nähern sich sogar einander an. Doch dann muss Grace feststellen, dass Hudson gar nicht zurück in die normale Welt will. Schafft es die junge Frau zurück aus dem gefährlichen Schattenreich und was ist mit ihren Gefühlen zu Hudson, schließlich ist sie ja Jaxons Gefährtin?
Für alle, die die ersten Bände der Katmere Academy Chroniken nicht kennen
Da es sich bei Tracy Wolffs „Charm“ bereits um den fünften Teil der „Katmere Academy Chroniken“ handelt und die Handlung ohne Einleitung sofort auf den vorherigen Teil aufbaut, ist ein Einstieg für Neulinge nicht möglich. Geschehnisse und Beziehungen aus den vorherigen Bänden werden immer wieder angesprochen, aber nicht weiter erläutert, was für mich stellenweise etwas schwierig war, da es zum Teil lange her ist, dass ich die vorherigen Bände gelesen habe. Mit zunehmender Seitenzahl habe ich aber immer besser in die Handlung gefunden und letztendlich hat mich der Fantasyroman doch gefesselt. Schließlich wollte ich unbedingt herausfinden, ob Grace zurück in die normale Welt gelangen kann und wie sich ihre Beziehung zu Hudson weiterentwickelt. Dank einiger actionreichen Szenen, wie den Kämpfen gegen die Drachen, wird die teilweise sehr eher schwache Spannung gelegentlich etwas gesteigert.
Ich muss leider an Tracy Wolffs „Charm“ einiges kritisieren
Insgesamt konnte mich „Charm“ aber dennoch nicht so fesseln wie die Vorgänger, da mir gerade in den Passagen, in denen es um die Gefühle zwischen den beiden Hauptfiguren geht, die Spannung gänzlich gefehlt und dies langatmig und ermüdend gewirkt hat. Vielleicht bin ich einfach zu alt, aber die Dialoge zwischen Hudson und Grace in der aktuellen Jugendsprache waren oftmals unglaublich mühsam zu lesen und für mich größtenteils auch unauthentisch, da ich mir nicht vorstellen kann, dass zwei Jugendliche tatsächlich so miteinander reden. Dennoch hat es die Tracy Wolff geschafft, bedrückende Themen wie Gewalt und Todesfälle oder auch Fragen zur Sexualität mit dem nötigen Respekt und sensibel sowie einfühlsam zu behandeln.
Vampire, Gargoyle und Drachen – und eine etwas zähe Handlung
Die Figuren und Wesen in „Charm“ sind oftmals magisch und paranormal. Wer allerdings kreative Neuschöpfungen wie bei „Herr der Ringe“, „Mr. Paranussus“ oder „Harry Potter“ erwartet, wird enttäuscht. Es handelt sich bei den Wesen vornehmlich um „Klassiker“ und deren Klischees wie Vampire, Gargoyle und Drachen. Nichts desto trotz haben mir die magischen Wesen und deren Charakterzüge gut gefallen und Schwung in die ansonsten zum Teil etwas zähe Handlung gebracht.