ISBN 978-3-570-16585-0

464 Seiten

€ 15,00

In der Welt von „Hive – Tödlicher Code“ hat der Mob die Macht: Er richtet in den sozialen Medien über Verfehlungen. Als Cassie einen Witz zulasten der Präsidentenfamilie macht, gerät sie in Lebensgefahr.

Mit „Hive – Tödlicher Code“ legen Barry Lyga und Morgan Baden einen erschreckenden Jugendroman vor

Titelbild Hive - Tödlicher Code

Ein Land, in dem der Mob das Sagen hat und über Recht entscheidet

Die Bürger*innen haben das Sagen. Sie können entscheiden, wie schlimm jemand bestraft wird, wenn er sich auf Social Media oder im echten Leben danebenbenimmt. Einen Präsidenten haben die Vereinigten Staaten zwar immer noch, aber der kann nicht allein entscheiden, ob und wie jemand bestraft wird. Das macht der Hive-Mob, Leute, die sich zusammenschließen und Vergeltung verüben. Hive-Justiz ist die neue Gerechtigkeit. („Hive“ kann auf Deutsch mit „Schwarm“, „Haufen“, „etwas ausgliedern“ bzw. „abstoßen“ übersetzt werden.) Und den Menschen gefällt das, denn endlich können sie machen, was sie für richtig halten.

Ein Witz auf Kosten des Präsidenten bringt Cassie in Gefahr

Auch Cassie findet es okay, dass man ohne Verfahren bestraft werden kann. Bis sie einen Witz macht. Einen Witz, der das Enkelkind des Präsidenten beleidigt. Auf ihrem Online-Post wird immer öfter der Verurteilen-Button gedrückt, bis sie auf Level 1 rutscht. Level 1 ist noch nicht so schlimm, nach einer Woche wird sich niemand an ihren Kommentar erinnern. Doch über Nacht landet sie auf Level 5. Das schaffen nur wenige. Jetzt kann ihr alles passieren. Zusammen mit ihrer Mutter flüchtet sie vor dem Hive-Mob, der Blut sehen will und ihr dicht auf den Fersen ist. Hacker-Rebellen helfen ihr, sich zu verstecken und Cassie findet Zusammenhänge, die sie auf die Spuren ihres verstorbenen Vaters führen.

Mit 13 Jahren gilt man in dieser Gesellschaft als volljährig

Die Welt, in der Barry Lygas und Morgan Badens Roman spielt, wirkt surreal. Betont wird, dass die Verurteilungen nur in den USA und in keinem anderen Land stattfinden. Dort ist man im Internet mit dreizehn volljährig und kann bestraft werden, ohne dass die Eltern mitzureden haben. Genauso geht es der 17-jährigen Cassie. Sie hätte vielleicht für ihren Kommentar eine Anzeige wegen übler Nachrede bekommen, aber mehr wäre ihr nicht passiert. Auch dass ihre Mutter kein Wort mitreden kann und sie sich keinen Anwalt suchen können, ist undenkbar. Obwohl man sich zwischendurch fragt, wie viele geplante Zufälle es auf einer Flucht geben kann, bleibt es spannend. Man möchte miterleben, wie Cassie sich schlägt.

„Hive – Tödlicher Code“ zeigt das Schadpotenzial sozialer Medien

Der Schreibstil der Autoren ist angenehm, man kann den Roman mühelos in einem Stück lesen. Cassie mag auf den ersten Blick wie eine arrogante Teenagerin wirken, die kaum Respekt vor ihrer Mutter hat, doch mit der Zeit lernt man sie besser kennen und sie entwickelt sich zu einer überzeugenden Protagonistin. „Hive – Tödlicher Code“ zeigt, was Soziale Medien für einen Schaden anrichten können und dass die Entscheidungen des Volkes auch nach hinten losgehen können. Dieses Buch ist eine gelungene Mischung aus Science-Fiction und Jugendbuch mit politischen Inhalten.

 

Unsere Roman-Empfehlungen für Sie:

 

ISBN 978-3-570-16585-0

464 Seiten

€ 15,00

Das Produkt können Sie bei einem unserer Partner* erwerben:

<a href="https://buchszene.de/redakteur/johanna-wimmer/" target="_self">Johanna Wimmer</a>

Johanna Wimmer

Geboren 2005 in Starnberg, interessiert sich Johanna Wimmer für Literatur und internationale Politik. 2020 veröffentlichte sie eine Kurzgeschichte in der Anthologie „Das wird man jawohl noch sagen dürfen“. In ihrem Literaturkanon müssten Brantenbergs „Die Töchter Egalias“ und Süßkinds „Der Kontrabaß“ zu finden sein.

Das könnte Sie auch interessieren:

Diese Geschichte hat eine Sogwirkung, der man sich schlechterdings nicht entziehen kann

Barbara Kingsolvers „Demon Copperhead“ ist ein scharfsinniger, leidenschaftlicher und berührender Roman!

Button: Zum Gewinnspiel der Osteraktion