ISBN 978-3-651-02585-1

528 Seiten

€ 15,00

Zwei vermisste Mädchen, eine Männerleiche im Klo und ein Buch im Buch. Eva Garcia Sáenz legt mit „Die Herren der Zeit“ den Abschluss ihrer fulminanten Trilogie um Inspector Ayala, genannt Kraken, vor.

„Die Herren der Zeit“ – warum der finale Band der Inspector-Ayala-Trilogie für spannendes Kopfkino sorgt

Titelbild Die Herren der Zeit

©leolintang shutterstock-ID 496438363

Zwei verschwundene Mädchen – und eine Leiche in der Toilette

Zwei minderjährige Schwestern sind spurlos verschwunden. Inspector Ayala, genannt Kraken, und sein Team übernehmen den Fall. Allerdings tappen die Polizisten lange im Dunkeln, denn es finden sich weder Hinweise noch Motive. Als Ausgleich zu diesem aufwühlenden Fall beschließen Kraken und seine Lebensgefährtin und Chefin Alba eine Lesung zu besuchen. Gegenstand des Abends ist der historische Roman „Die Herren der Zeit“, eine Geschichte, die in ihrer Heimat spielt. Doch der Autor taucht nicht auf. Stattdessen findet man in der Toilette des Gebäudes einen ermordeten Mann. Beim Absperren des Tatorts fällt Kraken eine Nonne auf, die allerdings unerkannt entkommt.

Der Mörder mordet offensichtlich nach einer Buchvorlage

Inspector Ayala findet heraus, dass die vermissten Schwestern ebenfalls getötet wurden. Schnell wird Kraken klar, dass es einen Zusammenhang zwischen den Fällen gibt, denn alle Morde wurden exakt so ausgeführt wie es der Roman „Die Herren der Zeit“ beschreibt. Kraken beauftragt den Hacker MatuSalem die Identität des Autors, die nicht einmal dem eigenen Verlag bekannt ist, herauszufinden. Der Computerexperte erledigt seine Aufgabe schnell und pflichtbewusst, allerdings wird auch er kurze Zeit später getötet – exakt wie in der Buchvorlage.

Der Verdächtige hat eine multiple Persönlichkeitsstörung

Nun nehmen Kraken und seine Kollegin Esti Kontakt zu dem Autor auf und stellen fest, dass dieser eine multiple Persönlichkeitsstörung hat. Nichts desto trotz entwickeln sich bei den Befragungen Gefühle zwischen Esti und dem Autor. Die beiden beginnen ein Verhältnis. Kurze Zeit später werden sie lebensgefährlich verletzt aufgefunden. Obwohl alles auf den Autor als Täter hinweist, hat Kraken das Gefühl, etwas Wichtiges übersehen zu haben. Diese Vermutung soll sich bewahrheiten, als sowohl sein Großvater als auch seine Tochter in große Gefahr geraten.

„Die Herren der Zeit“ ist der finale Band von Eva Garcia Sáenz‘ Trilogie

„Die Herren der Zeit“ ist nach „Die Stille des Todes“ und „Das Ritual des Wassers“ der dritte und letzte Teil der Serie rund um den sympathischen Inspector Ayala. Der Band bildet einen gelungenen Abschluss dieser fesselnden, mitreißenden und genialen Reihe. Erneut besticht Eva Garcia Sáenz‘ Thriller durch rasante Action, überraschende Wendungen und erschreckende Familiengeheimnisse. Viele undurchsichtige Intrigen, gepaart mit schockierenden Offenbarungen machen aus diesem Thriller ein packendes Leseerlebnis. Durch die Ich-Perspektive aus Krakens Sicht, konnte ich komplett in die Handlung eintauchen. Krakens Ängste um seine Familie werden äußerst authentisch und greifbar erzählt.

Wie ist der finale Band im Vergleich zu den beiden ersten Teilen?

In den beiden Vorgängerbänden steigert Eva Garcia Sáenz die Spannung derart stetig, dass man das Buch nicht zur Seite legen kann. Dies gelingt ihr im aktuellen Thriller leider nur in den Kapiteln rund um Krankens aktuelle Ermittlungen. Mit diesen wechseln sich immer wieder Auszüge aus dem fiktiven historischen Roman „Die Herren der Zeit“ ab. Dieses Buch im Buch hat Eva Garcia Sáenz zwar aufwendig konstruiert, aber dennoch sackt durch diese Wechsel die Spannung immer wieder ab. Die Handlung in den Kapiteln zu „Die Herren der Zeit“ ist zudem von vielen Protagonisten mit schwer zu merkenden Namen geprägt und auch deren Beziehungen untereinander sind oftmals nicht ganz ersichtlich. Beim Lesen der fesselnden und mitreißenden Handlung rund um Krakens Ermittlungen, war ich beinahe etwas enttäuscht, wenn diese durch die Kapitel rund um das Buch im Buch unterbrochen wurden. Zudem fand ich es schade, dass Eva Garcia Sáenz zum Teil brutal und gnadenlos mit liebgewonnen Protagonisten aus den Vorgängerbänden, wie etwa MatuSalem oder Krakens Großvater, umgeht.

Kopfkino – aber auch etwas, worunter die Spannung deutlich leidet

Wie schon in Band 1 und 2 der Trilogie überzeugt Eva Garcia Sáenz‘ Thriller durch bildgewaltige Landschaftsbeschreibungen, die großes Kopfkino ermöglichen. Neben eindrucksvollen Landschaften und faszinierenden Sehenswürdigkeiten faszinierend auch die historischen Schauplätze in den Kapiteln zu „Die Herren der Zeit“. Eva Garcia Sáenz schildert anschaulich den Alltag und die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen des Baskenlands im 12. Jahrhundert. Leider geht sie hierbei sehr stark auf Nebensächlichkeiten, wie die Kleidung, die Küche oder Kochkultur ein. Darunter leidet die Spannung deutlich.

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ISBN 978-3-651-02585-1

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Stephanie Pointner

Geboren 1992 in Traunstein, zog Stephanie Pointner nach dem Abitur nach Innsbruck, studierte und arbeitet seit 2014 als Sozialarbeiterin in der Behindertenhilfe. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Partner und ihrer gemeinsamen Tochter in Tirol. Stephanie Pointner mag Sport, die Berge und natürlich: Bücher!

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