Frau Bluhm liest „Death TV“: 4 von 5 Blu(h)men
Was alles würdest du für Geld tun? Von einer Brücke springen?
Wer von uns hat sich noch nie gefragt, was er alles für Geld tun würde? Wie viel müsste man dir zahlen, damit du dir freiwillig einen Zahn ziehen lässt? Wie viel, damit du von einer 20 Meter hohen Brücke in den darunterliegenden Fluss springst? Welche Geldsumme würde man dir für ein Jahr Hausarrest zahlen müssen? Definitiv Fragen, die komplett subjektiv und nicht leicht zu beantworten sind.
Frankie verkauft ihr Leben an die Fernsehsendung „Death Warrent“
Frankie, die Protagonistin von Bryan Johnstons „Death TV“, muss sich auch solche Fragen gestellt haben, bevor sie sich bei der Fernsehsendung „Death Warrent“ bewarb. Nur ist es ihr Leben, das der Fernsehsender bezahlen soll. Je höher die Einschaltquote, desto höher die Summe, die Frankies beeinträchtigter Bruder anschließend ausgezahlt bekommt. Eigentlich ein einfaches Konzept: Alles in Frankies Leben erscheint langweilig und mittelmäßig.
Die Erinnerung der Heldin von „Death TV“ wird ausgelöscht
Doch nachdem sie den Vertrag unterschrieben hat, wird ihre Erinnerung daran gelöscht. Sie hat keine Ahnung, von wo, wann und wie ihr Tod kommt. Noch nicht einmal DASS er kommen wird. Wir aber schon, was diesen Thriller ab Seite eins zum wahrhaften Pageturner macht.
Bryan Johnstons Thriller ist Science Fiction und ein echter Pageturner
Dabei gefällt mir am besten, dass die Handlung von „Death TV“ definitiv unter Science Fiction fällt, in ihrer Ungeheuerlichkeit allerdings so plausibel ist, dass man sich beim Lesen fragt, warum eigentlich noch kein Fernsehsender auf die Idee gekommen ist. Zu morbide, unethisch und juristisch angreifbar wahrscheinlich. Wer allerdings das deutsche Fernsehen kennt, weiß, dass morbide und unethisch ja scheinbar oft nicht wirklich das Problem ist.
Eine Sache möchte ich an „Death TV“ allerdings schon kritisieren
Ein großer Minuspunkt von Bryan Johnstons „Death TV“: Ich konnte bis zum Ende hin nicht wirklich nachvollziehen, warum Frankie sich zu diesem Schritt gennötigt sah. Das hat mir das Einlassen auf die sonst so sympathische Mentalistin deutlich erschwert hat. Zum Schluss hin gelang mir dies allerdings schon, und glaubt mir: Dieses Ende hatte es in sich.