
Ein Mann stellt Ermittler August Strindberg einen Karton hin und verschwindet spurlos
„Der erste Schnee fiel kurz vor dem zweiten Advent. Sanft segelten vereinzelte Schneeflocken auf Hovenäset ab“, beginnt Uve Teschner sachte mit der Lesung von Kristina Ohlssons zweitem Schwedenkrimis rund um August Strindberg, und man ist sofort (wieder) dort – an der Westküste Schweden in dem kleinen Ort Hovenäset, doch von vorn: Axel Ehnbom ist fünfundachtzig Jahre alt und er sortiert sein Leben. Seit einiger Zeit macht er nichts anderes, als alte Sachen durchzusehen und in Kartons zu packen. Einen will er August Strindberg geben, damit dieser die Dinge in seinem Second-Hand-Laden verkauft. Weil August und er sich aber verpassen, stellt er den Karton in der kleinen Kapelle für diesen ab. Danach verschwindet er spurlos.
Ein Feuer im Bootshaus – wer hat den Brand gelegt? Und wieso?
Mitten in der Nacht wird August Strindberg von Gunnar Wide aus dem Schlaf gerissen, weil das Bootshaus brennt. August läuft mit Gunnar zum Steg, doch es ist nichts mehr zu retten. Schornsteinfeger Ola Thynell, der gerade zu Besuch bei seiner schwerkranken Mutter Mary ist, bekommt die Aufregung mit und geht neugierig schauen, was los ist.
Es gibt einen im Dorf, der in der Nacht des Brandes nach Rauch roch
Ola ist ledig und kinderlos, seine jüngere Schwester Patricia hingegen hat zwei Kinder von zwei Männern und scheint nach dem Vater zu kommen, was den hohen Alkoholkonsum betrifft. So gut Ola kann, greift er seiner zwölfjährigen Nichte Hillevi und deren kleinen Bruder Sam unter die Arme. Als Hillevi Ola erzählt, Sam habe in der Nacht des Brandes nach Rauch gerochen, wird Ola nachdenklich.
Was hat es mit den Kinderfotos auf sich? Und was mit dem Erpresserbrief?
Nachdem Axel tot in seinem Haus aufgefunden wird, nehmen Maria und ihr Kollege Ray-Ray die Ermittlungen auf, die irgendwie immer wieder zu Gunnar führen. Dieser war zwar mit Axel befreundet, hatte jedoch für dessen dunkelhäutige Frau Denise Zeit ihres Lebens kein gutes Wort übrig. Da taucht ein Brief auf, der auf eine Erpressung Axels hinweist. Ob Gunnar doch unschuldig ist? Und welches Motiv sollte er überhaupt gehabt haben? Was hatten die gefundenen Kinderfotos mit all dem zu tun und wieso gab es einen Videofilm von Lydia Broman als Teenager in Axels Habseligkeiten? Die Ermittlungen gestalten sich als schwierig und umfangreich.
August Strindberg und Maria Martinsson – eine heimliche Beziehung
Nachdem Marias Mann Paul wegen Drogenbesitzes und häuslicher Gewalt ins Gefängnis in Uddevalla kommt, kommen sich August und Maria näher. Sie sind nun drei Monate lang ein Paar und es gibt nur eines, was August stört: die Geheimnistuerei. Im Verlauf der Geschichte stellt sich jedoch heraus, dass ihre geheime Beziehung überhaupt nicht so geheim ist, wie sie angenommen hatten und August lernt wieder einmal: Auf dem Dorf gibt keine Geheimnisse.
Kristina Ohlssons „Das Feuer im Bootshaus“ ist ein empfehlenswertes Hörbuch
Wenn Uve Teschner mit seiner ruhigen Erzählweise Zeile um Zeile von Kristina Ohlssons Schwedenkrimi „Das Feuer im Bootshaus“ liest, kann man gar nicht anders, als sich den Ort und seine zum Teil schrulligen Einwohner vorzustellen. Hat man den ersten Teil bereits gehört, freut man sich, bekannte Charaktere wiederzutreffen und zu sehen, was aus ihnen geworden und wie es ihnen in der letzten Zeit ergangen ist. Kennt man den ersten Teil nicht, so steht man aber auch nicht „im Wald“. Alle Anspielungen auf Fakten des ersten Teils werden so aufgegriffen, dass man die Zusammenhänge nachvollziehen kann. Es ist also durchaus möglich, nur den zweiten Teil zu hören. Allerdings ist auch Teil eins von Kristina Ohlssons Hörbuch „August Strindberg ermittelt“ sehr empfehlenswert.