
„Natürlich war das nicht die Wahrheit“, schreibt sie in ihr Notizbuch
Ein tragischer Unfall. So nennt es die Presse, als ein Cabrio mitsamt der Insassen an den steilen Klippen der Küste in die Tiefe stürzt. „Natürlich war das nicht die Wahrheit“, schreibt die namenlose Erzählerin, die als Einzige weiß, was wirklich geschehen ist, und fügt in ihrem Notizbuch das zusammen, „was vielleicht schon immer zusammengehörte, ohne dass wir es wussten“.
Sie ist smart, erfolgreich – und überhaupt nicht glücklich
Sie ist stilsicher und smart, Musikmanagerin, eine erfolgreiche Selfmadefrau, deren Gesicht das Cover der VOGUE-Business ziert. Die Realität hinter den Kulissen ihres beneidenswerten Daseins jedoch ist trist: Ihr Vater ist tot, außer ihrer Mutter, die sich langsam wieder ins Leben kämpft, hat sie keine Familie, und sie selbst glaubt seit geraumer Zeit, nichts mehr fühlen zu können. Ein Anruf lässt ihr – wenn schon nicht glückliches, so wenigstens stabil geglaubtes – Leben in sich zusammenfallen.
„Furye“ erzählt von einem hitzigen Sommer am Meer, der alles verändert
„Die Liebe besiegt alles. Und doch besiegt das Alles die Liebe“, antwortet Kat Eryn Ruik auf die Frage, wie sie ihren Roman „Furye“ in zwei Sätzen umreißen würde. Ihre Heldin setzt sich nach besagtem Anruf ins Auto und fährt mitten in der Nacht los: Zurück in die trügerisch schöne Stadt am Meer, die sie vor zwanzig Jahren hinter sich gelassen hat. Wo sie mit ihren Eltern in bescheidenen Verhältnissen lebte. Wo sie als Einzige aus ihrem Viertel auf eine Eliteschule ging. Dorthin, wo sie einst Alec, eine der Furien, war. Damals war sie siebzehn Jahre alt. Und Romain, ihre erste und letzte Liebe lebt dort noch immer.
Kat Eryn Rubik schreibt hochspannend, rasant, rau und sinnlich
Zerrissen und getrieben von dem, was längst vergangen ist, und dem, was nie mehr sein kann, taumelt sie im wachtrunkenen Delirium zwischen Vergebung und Vergeltung durch das, was von ihrem Leben übrig ist – dem Unumkehrbaren entgegen. „Furye“ ist ein rasant, sprachgewaltig und doch sensibel erzählter Roman über Armut und Wohlstand, Mütter und Väter, über die Fragilität des der Jugend und das, was davon bleibt. Hochspannend, rau und sinnlich.