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Wie erleben „normale“ Menschen den Krieg? Dominic Sandbrooks Jugendbuch „Weg in die Dunkelheit – Der Erste Weltkrieg“ gelingt die Antwort auf diese Frage in Form eines Jugendbuchs.

Dominic Sandbrooks „Weg in die Dunkelheit“ ist ein Jugendbuch über den Ersten Weltkrieg

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Titelbild Weg in die Dunkelheit


Frau Bluhm liest „Weg in die Dunkelheit“: 4 von 5 Blu(h)men

 


Ein junger Mann setzt eine unaufhaltsame Kette von Ereignissen in Kraft

An einem Sommermorgen im Jahr 1914 verändert ein einziger junger Mann die ganze Welt: Das Attentat auf Erzherzog Franz Ferdinand setzt eine unaufhaltsame Kette von Ereignissen in Kraft, die nicht mehr aufzuhalten ist und die ganze Welt in die Dunkelheit stürzt.

Dominic Sandbrook macht Weltgeschichte hautnah erlebbar

Mit seinem neuen Buch „Weg in die Dunkelheit – Der Erste Weltkrieg“, es ist der dritte Band einer Serie historischer Sachbücher für Jugendliche, katapultiert uns Dominic Sandbrook mitten hinein in die dunkle Zeit des großen Krieges. Dass dieser nur der erste des Jahrhunderts sein würde, konnte sich damals niemand vorstellen. Anhand vieler, gut recherchierter Einzelschicksale erzählt der Autor Weltgeschichte hautnah und erschafft durch diese vielen kleinen Erzählungen ein beeindruckendes Gesamtbild. Nichts in diesem Buch ist erfunden. Es ist ein Geschichtsbuch, kein Roman. Alle Charaktere haben wirklich existiert und ihre Worte und Gedanken stammen aus Briefen, Tagebüchern und anderen Zeitzeugnissen.

Der Erste Weltkrieg forderte 20 Millionen Tote

Dieser Umstand ist gleichermaßen faszinierend, wie erschreckend. Nach Schätzungen kostete der Erste Weltkrieg 20 Millionen Menschen das Leben. Um sich die Zahl einmal zu verdeutlichen: Das entspricht einem Viertel der Einwohner Deutschlands.

Was mir besonders gut gefällt an dem Buch „Weg in die Dunkelheit“

Soldaten, Krankenschwestern, Staatsoberhäuptern, aber auch einer ganzen Menge „Normalbürgern“ setzt Dominic Sandbrook hier ein literarisches Denkmal. Was mir dabei besonders gut gefällt: Niemals ist eine Wertung zu spüren. Was der Autor meiner Meinung nach vor allem ausdrücken will, ist, dass keine Seite eigentlich wirklich gewusst hat, warum dieser Krieg überhaupt stattfindet. Scheinbar war das Aufgeben irgendwann keine Option mehr, sei es, um den bereits gefallenen Kameraden Tribut zu zollen, oder die eigene Familie im Heimatland zu schützen. Die Sinnlosigkeit der Gewalt ist auf jeder Seite dieses Buches spürbar. Angesichts des Angriffs Russlands auf die Ukraine ist „Weg in die Dunkelheit“ leider auch aktueller denn je.

Diese Lektüre ist angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine brandaktuell

Das Faszinierende an Dominic Sandbrooks Werk ist, dass es ihm gelingt, uns Einzelschicksale ganz konkret verständlich zu machen. Wenn man sein Buch liest, versteht man, dass es nicht nur die kämpfenden Männer an der Front waren, die gelitten haben, sondern auch die Menschen, die auf deren Rückkehr warteten. Die im Unklaren darüber waren, was, wann, wie, wo auf der Welt passiert, und welches Ausmaß dieser Krieg annehmen könnte. Genau so, wie es heute Millionen Ukrainerinnen geht, die nicht wissen, was mit ihren Männern gerade geschieht.

Ich möchte einen Kritikpunkt an „Weg in die Dunkelheit“ anbringen

Obwohl mich das Buch begeistert, möchte ich einen Kritikpunkt anbringen: Der Verlag empfiehlt „Weg in die Dunkelheit“ für Kinder ab 10 Jahren. Auch wenn ich wirklich viel dafür übrighabe, dass junge Menschen schon früh die Wichtigkeit von Demokratie und Gewaltfreiheit erleben, so glaube ich dennoch, dass dieses Buch in seiner teilweise drastischen Darstellung Schaden in einer kindlichen Seele verursachen kann.

Liebe Eltern, lest dieses Buch bitte gemeinsam mit euren Kindern!

Daher empfehle ich das Buch, würde aber Eltern nahelegen, es mit ihren Kindern gemeinsam zu lesen. Erklärt ihnen anhand dieser Lektüre, wie wichtig es ist, für eine freie, gewaltarme Welt einzustehen. Jeder junge Mensch, der das versteht, kann dabei mithelfen, die Erde zu einem sichereren Ort zu machen.

 


+ Die besten Jugendbücher 2022

 

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<a href="https://buchszene.de/redakteur/frau-bluhm/" target="_self">Frau Bluhm</a>

Frau Bluhm

Geboren 1984 in Aschaffenburg, studierte Katharina Bluhm Psychologie und arbeitet seither als Erzieherin. Sie liebt Bücher und Filme. Seit 2017 bewertet sie in ihrer Kolumne „Frau Bluhm liest“ für BUCHSZENE.DE mit Begeisterung, aber auch kritisch Bücher jeden Genres. Sie lebt mit ihrer Familie in Aschaffenburg.

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