Herr Heinrich und Herr Heller, wieso lohnt sich eine Reise nach Thailand?
Klaus Heller: Freundliche Menschen, angenehmes Klima, atemberaubende Landschaften, traumhafte Strände, jede Menge kulturelle und kulinarische Genüsse, gutes Preis-Leistungsverhältnis!
Mathias Heinrich: Weil Thailand einfach wunderbar ist! Viel Sonne, gute Hotels und Resorts, liebenswerte Menschen, eindrucksvolle Tempel und eine überaus köstliche Küche.
Was zeichnet Thailands Menschen aus?
Heller: Gastfreundschaft, Höflichkeit, Freundlichkeit, Sanftmut, Warmherzigkeit, Diplomatie.
Heinrich: Thailänder sind Buddhisten und somit zumeist sehr entspannt. Die einfachen Leute auf dem Lande sind sehr warmherzig.
Aber gerade die Höflichkeit hat auch ihre Kehrseite, oder? In seinem Buch „Geschichten aus Thailand“ schreibt Günther Ruffert, dass Thailänder gerne „ihr Fähnchen nach dem Wind richten“. Ist da was dran?
Heller: Das kann man so sagen. Wenn ich zum Beispiel in Bangkok einen Thailänder nach dem Weg frage und er zögert eine Weile, bevor er antwortet, gehe ich davon aus, dass er den Weg nicht kennt und die Antwort falsch ist. Er wird aus Höflichkeit nie sagen, dass er den Weg nicht kennt. Und er will auch sein Gesicht nicht verlieren. Das spürt man mit der Zeit. Und damit kann ich gut leben.
Wie kann man als Reisender trotzdem die Wahrheit herausfinden oder eine ehrliche Antwort bekommen?
Heller: Wenn man sich in die Mentalität der Thailänder hineindenkt, wird man nicht darauf drängen, die Wahrheit herauszufinden und eine ehrliche Antwort zu erzwingen. Man wird vielmehr versuchen, zwischen den Zeilen zu lesen.
In dem in Ihrem Verlag erschienenen Buch „Glücklich in Thailand“ porträtiert Ursula Spraul-Doring Menschen, die zufrieden in Thailand leben. Was ist das Glücksgeheimnis Thailands und seiner Bewohner?
Heller: Darf ich da den Telefonjoker nehmen?
Wenn Sie wollen.
Heller (ruft die Autorin in Thailand an): Hallo Ursula! Ich sitze hier bei Günther Jauch. Es geht um die Millionenfrage. Kannst du mir helfen?
Ursula Spraul-Doring: Ich will es gerne versuchen!
Heller: Was ist das Glücksgeheimnis Thailands und seiner Bewohner?
Ursula Spraul-Doring: Lächeln, immer lächeln. Ob aus Freude, Freundlichkeit, über das eigene oder fremde Missgeschick. Lächeln ist in jeder Situation angebracht und macht glücklich. Nichts schwernehmen, „Mai pen rai“ (das macht nichts), ist das Lebensmotto und der Schlüssel zum Glück.
Heller: Danke Ursula! Ich bin hier zwar nicht bei Günther Jauch, sondern im BUCHSZENE-Interview. Aber du hast uns wirklich sehr geholfen!
Wenn wir an Thailand denken, haben wir auch Mönche im Kopf. Welche Rolle spielt die Religion in der thailändischen Gesellschaft
Heinrich: Der Buddhismus ist ja nicht nur reine Religion, sondern vor allem eine tagtäglich gelebte Lebensweise, die Dinge zu betrachten und den Alltag mit Langmut zu bewältigen. Der Buddhismus spielt für Thais eine große Rolle, das ganze Leben lang. Jeder junge Thai sollte einmal im Leben eine Zeitlang als Mönch im Wat (Thai-Tempel) leben, so drei oder vier Wochen. Früh morgens kommen die vielen Mönche aus den Tempeln mit ihren leeren Speise-Schalen. Sie erhalten überall Reis und andere Speisen. Das ist kein Betteln. Den Gläubigen wird Gelegenheit gegeben, somit einen Verdienst für sich selber zu erzielen. Generell ist der gelebte Buddhismus für die Thais ein Besinnen auf die eigene nationale und kulturelle Identität.
Vielleicht hat die Zufriedenheit der Thailänder auch mit ihrem guten Schlaf zu tun? Günther Ruffert schreibt in „Farang in Thailand“, die Thailänder könnten immer und überall schlafen. Ist das wirklich wahr? Wie erklären Sie sich das?
Heinrich: Ja, die Thais können überall und viel schlafen. Sie ruhen einfach in sich selber. Da sie auch ständig und überall gerne speisen, könnte ich mir vorstellen, dass dies mit einer inneren Wohligkeit zusammenhängt. Also wie ein Mittagsschlaf. Sie leiden auch weniger unter Stress und Arbeitswut wie wir Westler. Hinzu kommt noch, dass Thailänder sich nur so viel bewegen wie es unbedingt nötig ist. Das liegt also an ihrer Mentalität.
Lustig ist auch, was Günther Ruffert über das Duschen schreibt. Die Thailänder haben da eine ganz besondere Kultur, richtig?
Heinrich: Duschen wie überhaupt Köperreinlichkeit sind oberstes Gebot. Da es sehr warm ist, wird natürlich häufiger geduscht. Auf dem Lande auch gerne mal mit einer Schüssel aus einem Fass geschöpft. Ansonsten gilt Köpergeruch als unschicklich wie auch anderswo in Asien. Komisch auch, dass Thais reichlich angezogen zum Schwimmen gehen. Da hält sich eine gewisse Prüderie.
Die deutsche und die thailändische Kultur sind sehr unterschiedlich. Das ist aufregend, aber es lauern auch allerorten Fettnäpfchen. Worauf sollte man achten, wenn man sich in Thailand bewegt?
Heinrich: Man sollte freundlich und höflich auf die Menschen zugehen, nicht schreien. Keine bösen Worte über Buddha oder das Königshaus sagen. In den religiösen Stätten sehr zurückhaltend und die Kleiderordnung dabei beachten. Also Elefant im Porzellanladen ist sehr unangebracht. Da die Füße als unrein betrachtet werden: nicht mit den Füssen in Richtung Menschen zeigen, etwa beim Liegen am Strand. Nicht auf eine Thai-Banknote treten.
Sandalen gehen als Fußbekleidung im Königspalast gar nicht, sagt Günther Ruffert. Wie streng ist die Kleiderordnung in Thailand?
Heinrich: Auch auf Mallorca sehen die Touristen im weißen Unterhemd, Shorts und Badelatschen nicht so toll aus. Die Thailänder sehen darin eine Missachtung ihrer Kultur. Viel Haut und erotisches Outfit oder Schlabberlook werden nicht gerne gesehen. Eine offizielle Kleiderordnung ist mir aber nicht bekannt.
Ist Thailand für Deutsche eigentlich ein sicheres Reiseland? Günther Ruffert überschreibt eines seiner Kapitel von „Farang in Thailand“ mit der Zeile „Nepper, Schlepper, Bauernfänger“. Worauf sollten wir aufpassen?
Heinrich: Touristen-Abzocke gibt es wohl überall auf der Welt in den Metropolen. In Thailand natürlich auch. Es ist besser, nicht alles am Köper offen angeberisch zur Schau zu stellen, was man an Goldketten oder teuren Uhren hat. Es gibt da auch sehr arme Leute oder eben Diebe, die dann zuschlagen, und die Gold-Kette vom Moped aus vom Hals reißen. Wertsachen nicht im Hotelzimmer lassen, sondern in den Safe geben. Nur soviel Bargeld am Mann haben wie unbedingt nötig. Handtaschen mit Geld und Ausweisen ganz dicht am Körper. Geldwechsel nur in offiziellen Einrichtungen oder Banken.
Heller: Rufferts Buch „Farang in Thailand“ hat da noch weitere Tipps auf Lager. Er rät zu Vorsicht beim Shopping und warnt vor Taxi- und Tuk-Tuk-Fahrern, die gewaltige Umwege fahren und kein Wechselgeld haben. Aber auch das gibt es natürlich in vielen touristischen Zielen weltweit.
Ist Thailand ein Rechtsstaat?
Heinrich: Schwer zu beurteilen. Aber ich denke schon. Wenn auch nicht nach westlicher Anschauung, so gibt es ein umfassendes Recht und auch eine Exekutive wie Polizei, Immigration und Armee sowie Gerichtsbarkeit. Wenn man dies weiß und akzeptiert und sich entsprechend verhält, kann man kein Unrecht erfahren. Es gibt eine gewisse Korruption, etwa wenn man beim Autofahren von der Polizei angehalten wird. Viele wissen dies aber schon und geben eben die paar Euro, um in Ruhe weiterfahren zu können. Die Baht-Scheine liegen bei erfahrenen Autofahrern dafür schon bereit. Brisant ist das Gesetz wegen Majestätsbeleidigung. Dieses Gesetz wird sehr breit ausgelegt und für viele Sachverhalte eingesetzt, etwa gegen die politische Opposition. Problematisch ist auch ein Verkehrsunfall. Aus Gewohnheit wird zumeist angenommen, dass der Ausländer die Schuld hat. Kann sein, muss aber nicht. Ansonsten kämpft die Regierung immer mehr gegen die Korruption im Lande.
Heller: Korruption gibt es überall auf der Welt. Auf dem Korruptionsindex von Transparency International steht Deutschland derzeit auf Platz 12, Thailand auf Platz 96 von 180 nach gleichen Kriterien geprüften Staaten.
Viele Deutsche, gerade auch Männer, reisen auch wegen der Liebe und dem Sex nach Thailand. Wie sehen Sie das?
Heller: Richtig. Zuerst kamen die GIs, die sich während des Vietnamkriegs im Fronturlaub (Rest & Recreation) mit thailändischen Mädchen vergnügten, dann kamen die Neckermann-Touristen aus Deutschland und zwar in solchen Massen, dass das Wort „Neckermann“ bei thailändischen Frauen schon zum Synonym für „Deutscher“ wurde und schließlich Touristen aus aller Welt. Nicht selten wird aus den Sexbeziehungen echte Liebe, die Farangs heiraten eine Thailänderin, bekommen Kinder und versorgen meist den gesamten Familienclan mit. Wirklich schlimm – aber nach meinen Informationen eher selten – ist es natürlich, wenn Mädchen zur Prostitution gezwungen und ausgebeutet werden. Ich glaube, Günther Ruffert liegt schon richtig mit seiner These, dass westliche Medien gerne nur die schwarze Seite thematisieren, ganz nach dem Motto „only bad news are good news“. Mit einer harmonischen Liebesbeziehung zwischen einem Deutschen und einer Thailänderin lässt sich nun mal keine Schlagzeile produzieren, mit einem ausgehobenen Bordell schon. Sex sollte nicht der treibende Grund für eine Thailandreise sein. Ich habe in dem wunderbaren Land tolle Familienurlaube mit meiner Frau Gabi und unseren drei Kindern verbracht.
Heinrich: Der Rotlichtbereich ist in einigen Gegenden wie eben Pattaya schon unübersehbar. Die Frauen aus den ärmeren Landesteilen wie dem Isaan haben so eine Gelegenheit gefunden, mit relativ einfacher „Arbeit“ zu einem beachtlichen Einkommen zu gelangen. Nicht selten finden sie dabei einen Mann aus dem Westen, der ihnen und ihren Familien langfristig materielle Sicherheit bietet. Thailand versucht aber, diesen Image-schädigenden Makel abzuschütteln, möchte gerne Familien und Öko-Touristen sowie Erlebnis-Touristen ins Land holen.
Günter Ruffert schreibt in „Geschichten aus Thailand“, dass die Prostitution verboten ist. Wie geht das mit der Realität zusammen?
Heinrich: Offensichtlich ganz gut. Die meisten Prostitutionsstätten sind ja nur Bars oder Massagesalons. Was da noch passiert, ist nicht offiziell. Zudem scheint es so zu sein, dass viele Menschen vor Ort davon profitieren und bezahlt werden, damit das Geschäft in Ruhe weiterläuft. Die Gesamtumsätze des Rotlichtes scheinen eben immer noch enorm zu sein. Dieses Gewerbe hat sich so tief eingegraben, dass es nicht mit einfachen Polizeianweisungen vertrieben werden kann. Bislang wurde nie gefragt, woher der Wohlstand kam. Hauptsache Wohlstand. Da bedarf es erst einer offenen gesellschaftlichen Diskussion über solch heikle Themen.
In Louis Anschels Roman „Ein Farang schlägt zurück“ lernt ein deutscher Mann in einem Massagesalon die Liebe seines Lebens kennen. Er gibt alles für sie auf und zieht nach Thailand. Doch eines Tages realisiert David, dass er ausgenommen wurde. Wie realistisch ist dieser Romanplot?
Heller: Ich kenne keine derartige Geschichte aus meinem Bekanntenkreis und kann deshalb nur auf die Leserresonanz zurückgreifen. Die meisten Leser halten das Werk für realistisch, manche für klischeehaft. In jedem Fall ist es jedoch – das kann ich selbst bestätigen – ein recht unterhaltsamer Roman!
Das thailändische Essen genießt weltweit einen exzellenten Ruf. Was sind die großen Spezialitäten vor Ort?
Heinrich: Bei einer Wahl der besten Speisen der Welt – ich weiß nicht mehr von wem – schnitt das Som Tam sehr gut ab und landete auf einen der vorderen Plätze. Som Tam – das ist ein Papaya-Salat. Auch Papaya Poch Poch genannt. In einem großen Mörser aus Ton werden eben die Papaya-Streifen, Tomaten, Erdnuss-Kerne und anderes zerstampft, dazu die Fischsauce. Und bei Som Tam Lao kommen dann noch die Krebse dazu. Es kam aus dem armen Isaan als eine Art der Resteverwertung und stieg auf zum Superstar der Thai-Küche. Doch es gibt viele weitere Köstlichkeiten wie die vielen Currys, die Enten- und Fischgerichte. Sensationell: Ganzer Fisch gedämpft in Knoblauch-Zitronengras- Sauce. Bemerkenswert bei allen Speisen: viel frisches Gemüse, sehr dominante Gewürze. Meine Lieblingsgerichte sind die klassische thailändische Nudelsuppe mit Schweinefleisch, der knusprige Entenfleisch-Salat Laab Ped, der Salat Yam Nahm, der knusprige Fisch-Salat Yam Pa Dok Fuh und neuerdings auch Pa Dok Fuh Pat Pet – die letzteren zwei Speisen sind aber nicht überall zu bekommen. Ansonsten habe ich die Erfahrung gemacht, dass man auf den vielen kleinen Essensständen in Thailand viele Leckereien für kleines Geld bekommt. Die Spieße aus Hühner- oder Schweinefleisch und die Suppen Tom Kha Gai und Tom Yam Gai. Einfach köstlich!
Kann man guten Gewissens überall Essen kaufen oder gerät man in Gefahr, sich den Magen zu verderben?
Heinrich: Ja, kein Problem. Frisch gekocht, gebraten oder heiß frittiert, da gibt es keine Bakterien mehr. Aus meiner Sicht problematisch: Seafood wie Garnelen oder Gungs – in Asien (meist Vietnam) werden in der Aufzucht oft Medikamente wie Antibiotika mitgefüttert, die wir dann mitessen. Vorsicht auch, wenn gebratene Fische stundenlang in der Sonne lagen.
Noch einige praktische Fragen: Wieviel Zeit sollte man sich für eine Reise nach Thailand mindestens nehmen und wieso?
Heinrich: Drei oder vier Wochen am Stück sollten für einen ersten Einblick ausreichen. Es kommt halt darauf an, was man erleben möchte. Will man nur Relaxen am Pool in einem der guten Hotels oder Resorts, oder will man das Land und die Menschen tatsächlich kennenlernen?
Welches ist die ideale Reisezeit?
Heinrich: Für mich spielt das keine Rolle, ich finde alles spannend und erlebe es mit ganzem Herzen. Auch den warmen Regen. Ich denke, wenn hier Winter ist, dann ist Thailand bestimmt die bessere Wahl für eine schöne Zeit.
Heller: Allgemein gilt für Nordthailand die Zeit von November bis Februar und für Südthailand von November bis März als die beste Reisezeit.
Welches Reisebudget muss man einplanen?
Heinrich: Gehen wir mal von einem dreiwöchigen Urlaub und einem Flugticketpreis hin und zurück für eine Person von 800 Euro aus. So wage ich mich mal vor: preiswert 2.000 Euro, etwas besser 2.500 Euro und richtig schick 3.500 Euro. Alles pro Person. Es hängt davon ab, welche Ansprüche Sie haben und was Sie in dem Land sehen wollen. Sie müssen ja nicht jeden Tag Schnitzel oder Eisbein essen wollen. Das können Sie zu Hause machen. Eine Nudelsuppe kostet etwa nur 40 Baht. Das sind weit weniger als 2 Euro.
Wir haben auch immer wieder über die Thailand-Bücher von Günther Ruffert, Ursula Spraul-Doring und Louis Anschel gesprochen, die in Ihrem Verlag erscheinen, Herr Heller. Louis Anschels „Ein Farang schlägt zurück“ ist ja ein Roman. Aber Günther Rufferts „Geschichten aus Thailand“ und „Farang in Thailand“ sowie Ursula Spraul-Dorings „Glücklich in Thailand“ sind schon eher Sachbücher. Wie verlässlich sind die Informationen?
Heller: Die drei letztgenannten Titel würde ich als Erzählbände bezeichnen. Günther Ruffert lebte über 35 Jahre im Isaan, war ein messerscharfer Beobachter und verfasste regelmäßig Kolumnen im Internet und in verschiedenen Magazinen der deutschen Community in Thailand. Seine teils skurrilen Geschichten beleuchten nahezu alle Aspekte des thailändischen Alltags und sind dazu noch recht unterhaltsam geschrieben. Natürlich ist jede Geschichte subjektiv aus der Sicht des Autors betrachtet, aber Günther Ruffert blickte schon recht gut in die Seelen der Thailänderinnen und Thailänder und zog oft mit einem Augenzwinkern Vergleiche zur westlichen Denkweise.
Ursula Spraul-Doring, die in Südthailand lebt, lässt Menschen unterschiedlichster Couleur ihre Lebensgeschichten selbst erzählen, darunter einen Mönch, einen Transvestiten, eine Universitätsprofessorin und ihren deutschen Freund, eine Putzfrau, einen Arzt, eine Geschäftsfrau, einen Globetrotter, einen Frührentner, einen Mann vom Bergstamm der Akkhas, die Tochter einer Prostituierten, eine Schweizer Künstlerin, eine Auswandererfamilie und eine Elefantenbesitzerin.
Das ist sehr authentisch und die Informationen kommen aus erster Hand.
Um klassische Reiseführer handelt es sich nicht. Für welche Leser sind Günther Rufferts und Ursula Spraul-Dorings Bücher vor allem lesenswert?
Heller: Die Erzählungen sind für Leserinnen und Leser gedacht, die mehr über Land und Leute erfahren wollen, in ihre Kultur, ihre Gefühlswelt und ihre Denkweise eintauchen und dabei auch noch gut unterhalten werden wollen.
Und wann werden Sie, Herr Heinrich und Herr Heller das nächste Mal nach Thailand aufbrechen?
Heller: In wenigen Monaten.
Heinrich: Na ja, wie alle Thais, will auch meine Frau in der Heimat ein Haus bauen, etwas Bleibendes schaffen – für die Familie. Das geschieht in den nächsten Jahren. Doch zuvor wollen wir in 2020 zur Hochzeit ihres Sohnes hinfliegen. Koffer packen und viele Sachen ins Dorf bringen, da wir hier von allem zu viel haben, was dort gerne genommen wird. Es ist ein kleines Dorf im armen Isaan.
Worauf freuen Sie sich dann am meisten?
Heller: Diesmal will ich einfach nur dem Winter entfliehen und suche das optimale Ambiente, um in Ruhe an einem neuen Buch zu schreiben. Auch das kann Thailand bieten!
Heinrich: Ganz ehrlich, ich freue mich, wenn Thailand nach dem sicher notwendigen Militär-Regime wieder zur demokratischen Ruhe und zum Gleichgewicht kommt. Nach der kommenden Wahl wird sich zeigen, ob das Land demokratischer wird und den Konflikt zwischen den Roten und den Gelben ausbalanciert. Ich würde mich auch freuen, wenn die globale Müllproblematik in Thailand Tagesgespräch werden würde.