ISBN 978-3-596-70654-9

464 Seiten

€ 16,99

Eine virtuelle Welt, eine suchterzeugende Technologie, ein Rätsel und ein gefährliches Abenteuer. Auch in „Ready Player Two“, Band 2 seiner Serie, zieht Ernest Cline gekonnt alle Science-Fiction-Register.

Ernest Clines „Ready Player Two“ ist Science Fiction mit einer Portion Gesellschaftskritik

Titelbild Ready Player Two


Frau Bluhm liest „Ready Player Two“: 4 von 5 Blu(h)men


Das ONI-Headset ist eine ziemlich funktionstüchtige Virtual-Reality-Brille

Parzival, alias Wade Watts, bleiben genau neun ruhige Tage, nachdem er Hallidays Easter Egg gefunden und die Kontrolle über die OASIS übernommen hat, da steht schon das nächste Abenteuer an: Halliday hat einen weiteren Bonus für ihn vorbereitet, in Gestalt eines einzigartigen Prototyps einer Virtual-Reality-Brille, auch ONI-Headset genannt. Mithilfe dieser technischen Neuerung ist es möglich, den in der OASIS befindlichen Avatar allein mit den eigenen Gedanken zu steuern und das virtuelle Leben absolut lebensecht erscheinen zu lassen. Als Hallidays Nachfolger steht es Wade Watts nun frei zu entscheiden, ob er diese Innovation in die Welt tragen, oder sie in der Versenkung verschwinden lassen möchte.

Zunächst scheint diese technische Innovation nur Gutes zu bringen

Motiviert durch die zahlreichen vielversprechenden Vorteile, die solch eine Technologie für die Menschheit bedeuten würde, entscheiden sich Wade und sein Team das ONI-Headset zu produzieren; und zunächst scheint die technische Neuerung auch wirklich Gutes zu bringen. Die Spätfolgen und Missbrauchsmöglichkeiten, die eine derartige Innovation bringt, kann Wade aber leider nicht vorhersagen.

„Ready Player One” wurde von Steven Spielberg verfilmt

Mit „Ready Player Two“ liefert uns Ernest Cline nun die lang ersehnte Fortsetzung seines Weltbestsellers „Ready Player One“, der 2018 von Steven Spielberg mit Tye Sheridan in der Hauptrolle verfilmt wurde. Ich muss gestehen, dass ich das erste Buch nur von der Verfilmung her kannte. Allerdings hat mir diese so gut gefallen, dass ich mich begeistert auf die literarische Fortsetzung stürzte.

Hier steht richtig was über die Popkultur der letzten 40 Jahre drin

Was natürlich sofort auffällt, ist die Dichte der Fakten aus der Pop-Kultur der letzten 40 Jahre, die Ernest Cline in seinem Science-Fiction-Roman verarbeitet. Es gibt keine Seite in diesem Buch, ja kaum einen Absatz ohne eine Anspielung auf einen Film der 80er, ein Musikstück aus den 90ern oder ein Videospiel der alten und neuen Konsolen. Eine Tatsache, die die Lektüre natürlich sehr interessant macht und zum Weiterrecherchieren einlädt, aber auch auf Dauer anstrengend wird. Ein klein wenig weniger, wäre in diesem Fall mehr gewesen. Ich finde es großartig, durch solch eine Romanstruktur neue Sachen kennen zu lernen, aber ich würde gerne mal ein paar Seiten weit lesen, ohne zwischendurch dreimal Wikipedia und Google zu Rate ziehen zu müssen.

Ernest Clines „Ready Player Two” hat einen nicht unbedeutenden Haken

Wenn man die Anspielungen sofort versteht, dann ist die Welt der OASIS, der virtuellen Begegnungsplattform, in der jeder mit seinem Avatar gehen kann wohin er will, ein Raum der Wunder und Nostalgie, genau wie für die Charaktere der Geschichte. Es gibt beispielsweise einen ganzen Planeten in der OASIS, der dem Musiker Prince gewidmet ist, und an dem jeden Tag lila Regen fällt. Ein weiterer Planet beschäftigt sich ausschließlich mit den Filmen von John Hughes. Mein Lieblingsort in der OASIS wäre wohl eine detailgetreue Nachbildung von Mittelerde – inklusive Elben und Hobbits. Es ist ein wundervoller Gedanke, all diese Orte besuchen zu können, ohne das eigene Zimmer verlassen zu müssen.

„Ready Player Two“ ist gesellschaftskritische Science Fiction

Dabei geizt Ernest Cline bei allen Wundern keinesfalls mit Gesellschaftskritik. Die Gefahren, die die ONI-Headsets und der damit verbundene lange Aufenthalt in der OASIS darstellen, sind genau das, was Wade und seinem Team zum Verhängnis werden und sie werden vom Autor auf erschreckend realistische Art dargestellt. So realistisch, dass man sich während der Lektüre zu fragen beginnt, wie weit die Menschheit eigentlich noch davon entfernt ist, genau diese Risiken im realen Leben und am eigenen Leib zu spüren. Vieles, was Ernest Cline beschreibt, ist schon längst keine wirkliche Science-Fiction mehr.

Eine Empfehlung habe ich für alle, die diesen Roman lesen wollen

Grundsätzlich ist Ernest Clines „Ready Player Two“ ein eindringliches Werk rund um Themen wie Freundschaft, Loyalität, Jugend und Entwicklung. Ein Roman, dessen Lektüre ich empfehle. Sorgt aber bitte dafür, dass ihr jederzeit ein Medium zum Recherchieren zur Hand habt.

[ipt_fsqm_form id=”388″]


+ Die besten Science-Fiction (SciFi) Bücher 2021

 

[ipt_fsqm_form id=”145″]


Unsere SciFi-Empfehlungen für Sie:

ISBN 978-3-596-70654-9

464 Seiten

€ 16,99

Das Produkt können Sie bei einem unserer Partner* erwerben:

<a href="https://buchszene.de/redakteur/frau-bluhm/" target="_self">Frau Bluhm</a>

Frau Bluhm

Geboren 1984 in Aschaffenburg, studierte Katharina Bluhm Psychologie und arbeitet seither als Erzieherin. Sie liebt Bücher und Filme. Seit 2017 bewertet sie in ihrer Kolumne „Frau Bluhm liest“ für BUCHSZENE.DE mit Begeisterung, aber auch kritisch Bücher jeden Genres. Sie lebt mit ihrer Familie in Aschaffenburg.

Das könnte Sie auch interessieren: