Wie erklärt man Kindern, dass ein kleines Kind schwer krank ist?
Wie erklärt man Kindern, egal ob Freunden oder Geschwisterkinder, wenn ein kleines Kind schwer krank ist? Wie erklärt man, wieso dieses Kind so viel mehr Aufmerksamkeit und Pflege braucht? Wie erklärt man die Krankenhausaufenthalte? Wie macht man den Kindern die Ängste und Sorgen der Eltern bewusst? Ich glaube die wenigsten Eltern machen sich darüber ernsthaft Gedanken, da es sie zum Glück nicht betrifft.
„Flieg, Hummelchen, flieg!“ ist eine Lektüre, die Mut macht und Liebe schenkt
Meine Tochter musste aufgrund einer Lippenspalte nach der Geburt länger als andere Neugeborene in der Klinik bleiben und mit wenigen Monaten wurde sie operiert. Meine Freundinnen und Verwandten hatten zum Teil Mühe dies ihren kleinen Kindern verständlich zu erklären und mir hat sich dann die Frage gestellt, wie man kleinen Kindern erklärt, wenn ein Geschwisterchen oder Kind von Freunden schwer krank ist. Hierfür ist „Flieg, Hummelchen, flieg!“ eine wirklich tolle und kindgerechte Lektüre, die Mut macht, tröstet, aber auch ganz viel Liebe vermittelt.
Das kleine Hummelchen muss oft ins Krankenhaus
Die Hummelfamilie besteht aus den Eltern, zwei Schwestern und dem kleinen Hummelchen, das schwer krank ist. Es benötigt einen Schlauch im Bauch und kann leider nicht fliegen. Das kleine Hummelchen braucht viele Arzttermine und immer wieder Krankenhausaufenthalte. Dies meistert es aber tapfer, da man mit der Liebe und Unterstützung von Mama, Papa und den Schwestern alle Herausforderungen bestehen kann. Und zum Schluss gelingt es der kleinen Hummel auch ganz kurz selber zu fliegen. Kein Wunder, dass sie mächtig stolz ist!
Ein schönes Kinderbuch – kunterbunt und zutiefst bewegend
Judith Beiers und Nora Imlaus „Flieg, Hummelchen, flieg!“ ist ein unfassbar berührendes Kinderbuch, es ist kunterbunt und kindgerecht und versprüht viel Liebe. Mich hat es beim Lesen total ergriffen und als das kleine Hummelchen flog, hat meine zweieinhalbjährige Tochter gelacht und gejubelt. Ich hingegen war vor lauter Rührung den Tränen nahe. Selten, dass mich ein Buch so derart ergriffen und bewegt hat und dann sogar ein Kinderbuch!
Meine Tochter möchte die kleine Hummel beinahe jeden Abend lesen
Die kleine Hummel hat einen ganz besonderen Platz im Bücherregal bekommen und meine Tochter holt das Buch beinahe jeden Abend, damit wir es gemeinsam lesen können. Ich kann dieses Buch von Herzen empfehlen und finde, dass man ein derart trauriges Thema, das leider zum Leben gehört, nicht kindgerechter und liebevoller erklären kann.
Im Nachwort erfährt man den ernsten Hintergrund dieses Bilderbuchs
Beim Lesen des Nachworts, das für die Eltern und nicht zum Vorlesen gedacht ist, sind bei mir dann tatsächlich noch Tränen geflossen. Auch jetzt habe ich diese in den Augen und denke ganz fest an die kleine Fritzi, die unbekannterweise dank dieses Buches einen Platz in meinem Herzen eingenommen hat. Judith Beier, die Autorin von „Flieg, Hummelchen, flieg!“, ist 2019 Mama der wunderbaren Fritzi, genannt Hummelchen, geworden. Fritzi war leider schwer krank und musste einen großen Teil ihres Lebens im Krankenhaus verbringen. Dank der Liebe und intensiven Pflege ihrer Eltern konnte sie dennoch ein schönes Leben führen, das allerdings viel zu früh geendet ist. Die Geschichte der kleinen Hummel ist eigentlich die unfassbar rührende Geschichte von Judith und Fritzi.
Judith Beier hat mit „Flieg, Hummelchen, flieg!“ ihrer Tochter ein Denkmal gesetzt
Dieser Hintergrund erklärt, weshalb die Geschichte einen so sehr erreicht und das Herz erobert. Ich finde es sehr mutig und wichtig, dass Angehörige auf das Leben mit schwer kranken Kindern aufmerksam machen, da niemand sonst ein solches Thema derart authentisch darstellen könnte. Danke an die Autorin für das Teilen ihrer Geschichte und dem Mutmachen für andere Betroffene! Ich finde zudem den Gedanken unfassbar schön, dass Fritzi trotz ihres kurzen Lebens so viel bewegt und auch jetzt im Herzen ganz vieler Leserinnen und Leser seinen Platz hat.