Die Kinder der Luftbrücke

ISBN 978-3-548-06672-1

448 Seiten

€ 14,99

eBook: € 11,99

In ihrem Roman „Die Kinder der Luftbrücke“ erzählt Juliana Weinberg die dramatische Geschichte einer jungen Frau, die für das Überleben ihrer Kinder kämpft.

Juliana Weinbergs Roman „Die Kinder der Luftbrücke“ spielt im Westberlin von 1948

Titelbild Die Kinder der Luftbrücke

Eine Familie kämpft im Berlin des Jahres 1948 ums Überleben

Westberlin ist 1948 abgeriegelt und wird nur von der alliierten Luftbrücke mit Lebensmitteln versorgt. Nora, deren Mann seit dem Krieg als vermisst gilt, schafft es nur mit sehr viel Mühe sich, ihre zwei kleinen Kinder und die Mutter durchzubringen. Dabei helfen auch noch ihre Schwester Hanna sowie deren Freund. Dennoch kann die Familie kaum das Notwendigste an Lebensmitteln auftreiben, was auch daran liegt, dass nur Hanna und ihr Freund eine Arbeit haben. Aus ihrer Not heraus beginnt Nora am Flugplatz für die Alliierten als Übersetzerin zu arbeiten.

Hat die Beziehung zwischen Nora und dem Piloten Matt eine Zukunft?

Im Rahmen dieser Tätigkeit trifft die junge Frau auf den amerikanischen Piloten Matt und sofort fühlen die beiden sich zueinander hingezogen. Je mehr sie miteinander zu tun haben, umso besser verstehen sie sich. Nora ist hin- und hergerissen zwischen ihren Gefühlen für den Piloten und jenen für Joachim, ihrem vermissten Mann. Doch bevor das frischverliebte Paar Pläne für die Zukunft schmieden kann, überschlagen sich die Ereignisse: Matts Rosinenbomber stürzt ab, Hanna verliert ihre Arbeit, deren Freund verschwindet, ebenso wie Noras Tochter und zudem gibt es noch einige Intrigen an Noras Arbeitsplatz. Wie soll die junge Frau diese überfordernden Situationen nur stemmen?

 Juliana Weinbergs Plot überzeugt mich nicht

Der auf dem Buch abgedruckte Klappentext verspricht einen gefühlvollen Roman über eine frisch entflammte Liebe in der entbehrungsreichen Nachkriegszeit und eine Geschichte über die Gefühle einer jungen Frau, die sich nicht entscheiden kann zwischen ihrem verschollenen Mann und dem neuen Partner. Wie Juliana Weinberg diesen Plot setzt, überzeugt mich nicht. Den gesamten Roman über plätschert die Handlung Strecken dahin, ohne dass auf die geschichtlichen Geschehnisse oder Noras Gefühlswelt nennenswert eingegangen wird. Vielmehr handeln diese Kapitel beinahe ausschließlich von Intrigen und Streitereien zwischen den Arbeitskolleginnen, was auf Dauer etwas mühsam zu lesen ist.

Wie sich „Die Kinder der Luftbrücke“ liest

Dann plötzlich geschieht ein Drama und auf einmal überschlagen sich die Ereignisse. Allerdings lösen sich diese Situationen jedes Mal binnen weniger Seiten in Wohlwollen auf. Diesen Aufbau empfinde ich als langatmig und zäh. Ab etwa der Hälfte musste ich mich regelrecht überwinden, das Buch fertig zu lesen, weil es an Spannung fehlt. Auch sind Noras Emotionen oder die Sehnsucht der Kinder nach ihrem Vater nicht so dargestellt, dass man mitfühlt.

Welcher Handlungsstrang mich interessieren würde

Während ich die Handlung rund um Nora sehr enttäuschend finde, würde ich über Hanna gerne mehr erfahren, aber leider ist sie nur eine Nebenfigur. Hanna ist eine sympathische sowie mutige junge Frau, die ihre Stelle als Krankenschwester riskiert, nur um aus Nächstenliebe einer Nachbarin zu helfen. Als sie ihre Arbeit verliert und schwanger wird, sehen sie und ihr Partner keinen anderen Ausweg als aus Westberlin zu fliehen und sich ganz allein ein neues Leben aufzubauen. Diese Handlung, insbesondere die Flucht und das neue Leben des Paars, würden eine fesselnde und interessante Geschichte abgeben, aber in „Die Kinder der Luftbrücke“ spielt dieser Handlungsstrang nur eine Nebenrolle.

ISBN 978-3-548-06672-1

448 Seiten

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Stephanie Pointner

Geboren 1992 in Traunstein, zog Stephanie Pointner nach dem Abitur nach Innsbruck, studierte und arbeitet seit 2014 als Sozialarbeiterin in der Behindertenhilfe. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Partner und ihrer gemeinsamen Tochter in Tirol. Stephanie Pointner mag Sport, die Berge und natürlich: Bücher!

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