Ein Milliardär erschafft eine einzigartige Escape-Room-Erlebniswelt
Der Milliardär Nevio hat aus der mittelalterlichen Burg Greiffenau eine einzigartige Escape-Room-Erlebniswelt geschaffen, die jedem Besucher ein ganz individuelles Spielerlebnis bieten soll. An diesem Wochenende sollen einige sorgfältig ausgewählte Mitspieler einige Testläufe absolvieren.
Testspieler kommen, um das KI-basierte Highlight auszuprobieren
Maxim Ascher ist einer der Testspieler. Er wurde eingeladen, da er selbst Escape Rooms betreibt, allerdings analog. Seine Aufgabe ist es, die digitale Umsetzung zu bewerten. Die Burg umfasst mehrere KI gesteuerte Escape Rooms, an deren Wände sich Touchscreens befinden, die sich dem jeweiligen Spielwunsch der Teilnehmer individuell anpassen und jeweils passende Rätselspiele bereithalten.
Ein Ex-Sportprofi, ein Professor und eine Influencerin
Emil Strauss, ehemaliger Olympiaschwimmer gehört ebenfalls zu den Testpersonen sowie Yvonne Rothe, eine Influencerin, und Professor Lothar Melerski, der sich als Mediävist mit mittelalterlicher Geschichte, Kunst und Literatur auskennt und die Darstellung der historischen Erlebnisse in den verschiedenen Räumen auf Authentizität prüfen soll. Petra Seifert ist so etwas wie eine Rätselkönigin und hat ihre Teilnahme in einem Preisausschreiben gewonnen.
Die Spieler legen los – und der Nervenkitzel beginnt
Jannek, ein technischer Mitarbeiter der Burg, weist die Gruppe in das Spiel und die Spielführung auf. Nevio wird die Gruppe begleiten, um die Reaktionen der Testspieler hautnah miterleben zu können. Immerhin hat er eine Menge Geld in die Umsetzung gesteckt und ist neugierig, wie sein Projekt ankommt. Die Spieler wünschen sich eine mittelalterliche Rätselwelt mit einem Burgherrn, der sich schuldig gemacht hat und sie, die Verräter, müssen ihn überführen und dafür sorgen, dass er enttarnt wird, ohne selbst gefangen zu werden. Voller Vorfreude und Aufregung legen die Spieler los.
Mit einem Mal scheint die KI ein Eigenleben zu entwickeln
Während im ersten Raum noch alles seinen geplanten Lauf nimmt und die Neugier dem Spielspaß Platz macht, scheinen die Räume später eine Art Eigenleben zu entwickeln. Es wird immer skurriler und düsterer: Digitale Charaktere wie die „Zwillinge” Links und Rechts oder auch der Spielführer Yoric weisen den Spielern nicht nur den Weg, sie scheinen auch aufzupassen, dass keiner von ihnen entkommt. So breitet sich zunehmend Panik unter den Spielern aus. Als sie das Passwort nennen, das zu Beginn von ihnen allen festgelegt wurde, um das Spiel sofort zu beenden, weist die KI, von den Entwicklern liebevoll KIsmet genannt, dieses als nicht korrekt zurück.
Haben die menschlichen Spielleiter die KI noch im Griff?
Spielleiterin Alissa und der Programmierer Chris beobachten das Geschehen in den Escape Rooms an den Bildschirmen. Sie wundern sich, als Nevio fröhlich winkend um eine Verlängerung des Spiels um mehrere Stunden bittet, kommen dem aber nach. Doch irgendetwas weckt Alissas Skepsis und sie fürchtet, dass sich KIsmet sich gegen sie gewendet hat und ihr nur Bilder zeigt, die sie sehen soll und dass dies nicht die Realität ist. Sie versucht die Türen zu öffnen, doch der Befehl wird von KIsmet ignoriert. Auf beiden Seiten stellen sich Spieler und Spielleiter die Frage: Wie lässt sich die KI stoppen und wie gelingt es, die Escape Rooms zu öffnen?
Rainer Strecker ist genau die richtige Besetzung für dieses Hörbuch
Ursula Poznanskis Roman bietet großartigen Thrill. Es ist, als wäre man mit den Spielern in den Burgräumen und erlebe alles hautnah mit. Die Beschreibungen der Umgebung sind sehr realistisch und Rainer Strecker liest mit einer solchen Hingabe, dass man einfach nicht anders kann, als ein weiterer Spieler zu werden. Rainer Strecker hat eine großartige Gabe zu erzählen. Er gibt jeder der skurrilen, von der KI erdachten Figuren ein Eigenleben, so dass sie einem fast real vorkommen. Dass dieser fantasyerfahrene Sprecher dieses Hörbuch liest, ist wirklich ein Glücksfall.
Ursula Poznanski hat sich für „Die Burg“ ein sehr realistisches Szenario ausgedacht
Die Beschreibungen rund um die KI, was sie tut und was sie nicht tut, wie sie sich „benimmt” sind realistisch und nachvollziehbar dargestellt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man mit genügend Kapital so eine Escape-Room-Erlebniswelt schaffen könnte. Aber ob man der KI trauen kann, das ist die Frage. Die einzige Frage, die ich mir gestellt habe, nachdem ich das Hörbuch verarbeitet hatte, ist, welchen „Nutzen” Emils Begleiterin Viviane Reuter hatte. Sie ist eine Randfigur, die für mich relativ blass bleibt und wäre sie nicht vorgekommen, hätte meiner Meinung nach der Geschichte auch nichts gefehlt.