
Der Streit um ein Erbe
Die erfolgreiche Künstlerin Vanessa Chapman hat nach ihrem Tod ihre Kunstwerke einer Stiftung vermacht. Den kompletten Rest hat ihre frühere Freundin und Pflegerin Grace erhalten. Diese sitzt nun allein in dem Haus auf der Insel Eris und scheint nicht alle Kunstwerke herausgeben zu wollen. Daher entbrennt ein großer Streit zwischen ihr und dem Stiftungsbeirat.
Eine menschliche Rippe in einer Skulptur
Die Kunstwerke, die Grace herausgegeben hat, werden von der Stiftung ausgestellt. Doch dann entdeckt man, dass in einer Skulptur eine menschliche Rippe verarbeitet wurde! Da Vanessas untreuer Ehemann vor Jahren spurlos verschwunden ist, erhärtet sich der Verdacht, dass die Rippe von ihm stammen könnte. Um diese schreckliche Vermutung zu bestätigen, müsste die Skulptur allerdings zerlegt und somit beschädigt werden.
Das möchte der Kurator der Stiftung, James Becker, verhindern. Er reist zu Grace auf die einsame Insel, um das Geheimnis der Rippe zu lüften. Doch er ahnt nicht, welche Gefahren dort auf ihn lauern…
Ein mitreißender Pageturner
Paula Hawkins hat einen mitreißenden Pageturner geschrieben, den man kaum aus der Hand legen kann. Kapitel über Vanessas Vergangenheit, Tagebucheinträge, Zeitungsartikel und Beckers aktuelle Nachforschungen wechseln sich ab. Die Spannung ist konstant hoch und wird stellenweise ins Unermessliche gesteigert. Einige Kapitel enden mit einem Cliffhanger – man muss einfach weiterlesen!
Überraschende Wendungen
Die Auflösung rund um die Rippe und das Verschwinden von Vanessas Mann ist überraschend und absolut nicht vorhersehbar. Dennoch klingt alles plausibel und ist daher umso erschreckender. Die Geheimnisse, die erst nach und nach offenbart werden, jagen dem Leser immer wieder einen Schauer über den Rücken und offenbaren die seelischen Abgründe der Protagonisten.
Das beste Buch von Paula Hawkins?
Ich kenne bereits mehrere Bücher der Autorin und finde, dass „Die blaue Stunde“ das Beste ihrer Bücher ist.
Ein atmosphärischer Roman
Ein weiteres Highlight ist die düstere und sehr greifbare Atmosphäre. Als Leser begleitet man Becker auf die Insel Eris und ist mit ihm gemeinsam von der Außenwelt abgeschnitten. Überall lauern Gefahren. Manche sind echt, andere entstehen nur in der Fantasie. Als Leser kann man nicht mehr unterscheiden, was real ist und was nicht, weshalb die Atmosphäre beim Lesen bedrückend und gefährlich wirkt.
Ständig wittert man Gefahren und erlebt Gänsehautmomente, die sich dann als harmlose Alltagssituationen oder Missverständnisse entpuppen. Andere Geschehnisse hingegen erweisen sich als wahre Bedrohung. Paula Hawkins hat die perfekte Balance geschaffen, um den Leser stets in die Irre zu führen und selbst ganz paranoid werden zu lassen.
Das Ende: Spannend und unvorhersehbar
Das Ende ist unfassbar gelungen und in keinster Weise vorhersehbar. Für mich ist es eines der gelungensten Buchenden, die ich kenne.
Fazit
„Die blaue Stunde“ ist ein spannender und atmosphärischer Thriller mit überraschenden Wendungen und einem gelungenen Ende. Absolute Leseempfehlung!
Was ist euer liebsts Buch von Paula Hawkings? Was waren eure Gedanken und Gefühle beim Lesen von „Die blaue Stunde“? Teilt eure Erfahrungen in den Kommentaren!