ISBN 978-3-462-00101-3

304 Seiten

€ 16,00

Commissario Morello kehrt von Venedig in seine Heimat Sizilien zurück. Dort erwartet ihn die Mafia. Unversehens gerät Wolfgang Schorlaus und Claudio Caiolos Ermittler in „Die Tintenfischer“ in große Gefahr.

„Der Tintenfischer“ ist der zweite Fall für Wolfgang Schorlaus und Claudio Caiolos Commissario Morello

Commissario Morello ist der Mafia ein Dorn im Auge

Commissario Morello ist gebürtiger Sizilianer, allerdings wird er in seiner Heimat von der Mafia gesucht, da er dieser bereits mehrfach in die Quere gekommen ist. Aktuell arbeitet Morello in Venedig. Gemeinsam mit seiner Kollegin Anna Klotze überprüft er, ob die Einheimischen die coronabedingte Ausgangssperre einhalten und zudem sucht er eine Diebesbande. Während ihrer Patrouille beobachten Morello und Anna einen jungen Afrikaner bei einem Suizidversuch. Anna kann den jungen Mann, er heißt David, retten. Morello und Anna wollen unbedingt wissen, was den jungen Mann zu dieser Verzweiflungstat getrieben hat.

Eine Zwangsprostituierte und ein Ex-Mitglied der nigerianischen Mafia

Noch im Krankenhaus erzählt David seine ganze traumatische Geschichte. Als Student schließt er sich aus finanziellen Gründen der nigerianischen Mafia „Black Axe“ an. Als ihm bewusst wird, welche brutalen Aktionen auf das Konto dieser Gruppierung gehen, beschließt er auszutreten. Doch dies gestaltet sich schwerer als gedacht. Nicht nur einmal wird er von Mitgliedern der Mafia mit dem Leben bedroht und schwer verletzt. Aus Angst um sein Leben beschließt er nach Europa zu flüchten. Bei der langen und entbehrungsreichen Flucht trifft er auf seine zukünftige Freundin Oni. Beide laufen auf ihrer Flucht erneut der Mafia in die Arme und Oni wird als Zwangsprostituierte nach Sizilien gebracht. David setzt alle Hebel im Bewegung, um Oni zu finden, aber er bleibt erfolglos. Und so mündet das ganze Unglück in einem Selbstmordversuch.

Morello und Anna reisen mit dem Segelboot nach Sizilien

Morello und Anna beschließen, mit dem Segelboot nach Sizilien zu reisen und Oni zu retten. Bei dieser Gelegenheit will Morello sich bei der Mafia revanchieren. Da Morello weiß, dass zahleiche Killerkommandos auf ihn angesetzt sind, darf er in Sizilien keinerlei Aufsehen erregen. Doch als sie auf hoher See eine Gruppe schiffbrüchiger Flüchtlinge aufnehmen und diese entgegen den Anweisungen der Küstenwache an Land bringen, wird Morello inhaftiert. Der Commissario weiß, dass er die Nacht in der Zelle vermutlich nicht überleben wird, wenn sich seine Inhaftierung herumspricht. Damit beginnt für ihn und Anna ein Wettlauf gegen die Zeit, wenn sie sein Leben retten und Gerechtigkeit für David und Oni zu erkämpfen wollen.

Wolfgang Schorlaus „Der Tintenfischer“ ist aktuell, brisant und politisch

In „Der Tintenfischer“ – es handelt sich um Commissario Morellos zweiten Fall – geht es um hochaktuelle und brisante Themen wie die Coronapandemie, Zwangsprostitution, Mafia und Flüchtlinge. Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo flechten diese Themen immer wieder in die Handlung ein und verknüpfen die Geschichte so mit vielen interessanten Informationen, beispielsweise über mafiösen Praktiken und Korruption. Als Leser*in bekommt man daher einen Einblick in die weitreichenden Verstrickungen der Mafia.

Die Handlung dieses Kriminalromans wirkt ein wenig konstruiert

Die Handlung plätschert über weite Strecken ohne große Spannung dahin, was vor allem an den schnell wechselnden Szenen liegt. Die Vielfalt der eingearbeiteten Themen und die wechselnden Handlungsstränge wirken mitunter mühsam und konstruiert. Man muss sich bewusst machen, dass „Der Tintenfischer“ auf nicht einmal 300 Seiten folgende dramatischen Ereignisse verarbeitet: Anna und Morello verhindern einen Suizid; sie schnappen eine Diebesbande; sie unternehmen einen Bootstrip; sie retten mehrere Flüchtlinge vor dem sicheren Tod; es gibt eine Inhaftierung, mehrere gefährliche Aufeinandertreffen mit der Mafia, mehrere Morde, die Rettung mehrerer Zwangsprostituierten und zudem werden noch Verstrickungen bis in die höchste Politik aufgedeckt. Hier wäre etwas weniger vielleicht mehr gewesen.

„Der Tintenfischer“ lebt von italienischem Flair und Lokalkolorit

Das Highlight dieses Krimis sind das italienische Flair und Lokalkolorit, die Lust auf den nächsten Italienurlaub machen. Die Autoren flechten immer wieder italienische Gerichte (die Rezepte finden sich am Ende des Buchs), idyllische Beschreibungen und italienische Begriffe und Dialoge in die Handlung ein. Dies wirkt beim Lesen authentisch und sorgt für Urlaubsstimmung, trotz der etwas brutalen und politischen Handlung.

ISBN 978-3-462-00101-3

304 Seiten

€ 16,00

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Stephanie Pointner

Geboren 1992 in Traunstein, zog Stephanie Pointner nach dem Abitur nach Innsbruck, studierte und arbeitet seit 2014 als Sozialarbeiterin in der Behindertenhilfe. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Partner und ihrer gemeinsamen Tochter in Tirol. Stephanie Pointner mag Sport, die Berge und natürlich: Bücher!

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