Der mystische Wald und seine Bewohner
Im schönen Taunus spaziere ich schon seit Kindertagen. Sobald ich das Knistern der Tannennadeln unter meinen Füßen spüre und sich Wispern und Rascheln in die feierliche Stille stehlen, habe ich eine neue Welt entdeckt. Das Blätterdach schließt mich ein und manches Mal scheint es, als wäre ich nicht allein. Dann stelle ich mir vor, dass hinter jedem Strauch ein Schatten auf mich lauert und die Bäume flüstern. Und sie tun es – in „Der Glitzerseewald“ regieren Baumgeister und geben Rat, schützen oder verbannen die Elfen. Nicht jeder von ihnen ist Felina und ihren Freunden wohlgesonnen und es gilt, ihr Vertrauen zu erlangen, um die geliebte Heimat zu retten. Mit vielfältigen Blumen schmücke ich die Häuser der Elfen und habe den Duft dabei in der Nase. Die Recherche des Gifts und der Heilpflanzen hat mir riesigen Spaß gemacht.
Eine verbotene erste Liebe
Julian, ein Menschenjunge, und die Elfe Felina verlieben sich, doch die Gesetze des Glitzerseewaldes verbieten den Elfen jeglichen Kontakt zu den Menschen. Das Band zwischen ihnen ist so stark, dass sich die beiden heimlich treffen und Felina bereit ist, alles auf eine Karte zu setzen. Liebe sprengt alle Ketten, schafft Zuversicht und bringt Licht in die Welt. Für mich gibt es dabei keine Tabus und ich wünsche mir, dass wir alle dieses wunderbare Geschenk genießen dürfen.
Wie viel von mir steckt in den Figuren?
„Der Glitzerseewald“ ist mein erster Roman und daher habe ich in nahezu jeden meiner Schützlinge etwas von mir einfließen lassen. Vor allem gilt dies für meine Hauptfigur Felina, der ich meine Verträumtheit, den Glauben an das Gute und eine unglaubliche Begeisterungsfähigkeit auf den Leib geschrieben habe. Vikeria trägt ihr Herz auf der Zunge wie ich. Für Fraja durfte mein Harmoniebedürfnis herhalten und bei Jarun hat sich mein Gerechtigkeitssinn ausgetobt.
Die Orte des Verbrechens
Ihre Jagd führt die Elfen in den Geisterwald, aber sie sind dem Mörder auch außerhalb – im Drachenberg und in der Zitterburg – auf den Fersen: „Einst ein Prachtbau, hat die Burg mit dem zerfallenen Mauerwerk und den vom Efeu überwucherten Türmen nichts von ihrer majestätischen Würde eingebüßt.“ Ich liebe alte Schlösser und träume selbst von einem Turm, in dem ich mir mein Schreibzimmer einrichten würde. Mit ihnen schlage ich eine Brücke zu den Märchen, die ich heute noch gerne lese. Ein Ort kann eine Erinnerung hervorrufen und wenn alles perfekt ist, dann sogar ein Gefühl.
Ich und das Fliegen
Ich will, was ich nicht haben kann. Zu meinem Leidwesen bin ich nicht schwindelfrei. Wie gerne würde ich durch die Luft segeln und spüren, wie der Wind an meinen Haaren reißt! Was für ein Glück, dass ich beim Schreiben nicht eingesperrt bin. Ich genieße Felinas Schwung und lausche dem Rascheln ihrer Flügel. Und wenn ich Julian ein Grinsen ins Gesicht schreibe, höre ich ihn flüstern: „Noch einmal!“
Gut oder böse oder beides?
Ein Mörder muss automatisch der Bösewicht sein? So einfach ist das Leben nicht und die Bewohner des Glitzerseewalds lassen sich genauso wenig in Schubladen stecken. Auf den ersten Blick erhasche ich nur einen Bruchteil der Wahrheit. Wenn ich den Menschen hinter seinen Taten kennenlerne, verstehe ich und kann vielleicht sogar verzeihen. So kommen die Elfen einem dunklen Geheimnis nach dem anderen auf die Spur, stellen sich ihren Schwächen und kämpfen gemeinsam für ihre Heimat.