Frau Bluhm liest „Curious Tides“: 5 Bluhmen
Bei einer Mutprobe am College für Mondmagie sterben acht Studentinnen
Emorys bisheriges Leben war eher von Durchschnittlichkeit geprägt. Es war ihre beste Freundin Romie, die das schillernde Aussehen, die fesselnde Persönlichkeit und die überragende magische Begabung hatte. Doch nun ist Romie tot. Ertrunken, bei einer Mutprobe zum Ende des ersten Semesters auf dem Aldryn College für Mondmagie. Emory überlebte diesen Abend als einzige der neun anwesenden Studenten, doch nun scheint ihre Heilermagie sich in etwas Neues, Unbekanntes und Beängstigendes zu verwandeln.
Pascale Lacelles „Curious Tides“ ist ein wunderschön gestaltetes Buch
Vom wunderschönen Äußeren des Buches angezogen, merkte ich schon sehr schnell, dass auch die inneren Werte von Pascal Lacelles Dilogie einiges zu bieten haben. Ich mag das wirklich gut durchdachte und in bunten Farben gezeichnete World-Building von „Curious Tides“ sehr, und auch die Figuren sind detailreich und allumfassend gezeichnet. Die Tatsache, dass man über große Teile des Romans nicht gerade angetan von Emorys Persönlichkeit ist, empfinde ich sogar noch eher als Vor- denn als Nachteil. Ja, sie macht es einem zunächst schwer sich auf sie einzulassen, aber das entspricht so vollständig ihrer eigenen Sicht auf sich selbst, dass es genau diese Tatsache ist, die den Lesenden spätestens im letzten Drittel der Erzählung so dermaßen in den Erzählsog hineinzieht, dass man das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen kann.
Die Geschichte in der Geschichte fasziniert – das Erzähltempo ist hoch
Ein ganz besonderes Extra von Pascale Lacelles „Curious Tides“ ist die Geschichte in der Geschichte, die für den Leser klar erkennbar auf schwarzem Papier gedruckt ist. Man findet in diesen regelmäßigen Einschüben Zeit, die Erzählung sacken zu lassen und Ruhe zu finden. Das Erzähltempo ist hoch, die Ereignisse folgen Schlag auf Schlag. Da sind die kleinen Päuschen sehr willkommen.
Ich freue mich auf den zweiten Band von „Curious Tides“
Fazit: „Curious Tides“ ist der Auftakt einer Dilogie, aber in sich selbst so abgeschlossen, dass es fast wie ein Einzelroman daherkommt. Dennoch ertappte ich mich selbst dabei, wie ich am Abend nach der Lektüre auf dem Balkon saß, und den Mond mit anderen Augen betrachtete. Mal sehen, wie viele Mondzyklen es dauert, bis Band 2 erscheint. Ich persönlich werde sehnsüchtig darauf warten.