Captain Moment Cover 2D

ISBN 978-3-98-908001-0

156 Seiten

€ 25,00

Gefühl statt Gewalt und Worte statt Waffen. Marlon Melzers Held Captain Moment zeigt in „Die Geheimfabrik von Plaston“, dass man ganz ohne Gewalt gewinnen kann. Der Autor im Interview!

Mit seiner Fantasy-Serie „Captain Moment“ begeistert Marlon Melzer Kinder für einen Helden, der vermittelt

Captain Moment interview

Herr Melzer, Sie haben für Ihren Roman „Captain Moment – Die Geheimfabrik von Plaston“ einen ziemlich ungewöhnlichen Helden geschaffen. Was ist dieser Captain Moment für ein Typ?

Unsere Kinder kennen alle möglichen Helden. Von der starken Pippi bis zum kraftvollen Hulk oder dem angsteinflößenden Batman zeichnen sich Helden in der Regel durch körperliche Attribute aus. Moment ist jedoch ein gewöhnlicher Mensch, der keine besonderen körperlichen Kräfte aufweist. Seine Heldenhaftigkeit zeigt sich in der Gewandtheit zu kommunizieren. Er ist Vermittler und hat von seinen Eltern die Macht der Mediation gelehrt bekommen. Seine grauen Haare symbolisieren eine gewisse Weisheit. An seinem Gürtel findet sich keine tödliche Waffe, sondern seine „Kladde“ mit der er in auch in aussichtslosen Situationen für eine Vermittlung mit Worten sorgt. Moment liebt nicht nur Worte sondern auch Natur und moderne Technik. Dieses spiegelt sich in seiner Begeisterung und Lebhaftigkeit wider Interesse an allerlei Dinge aufzuweisen.

Wieso haben Sie die Figur des Captain Moment genau so entworfen?

Ich selbst habe viele Helden in der Jugend gehabt. Von Captain Future bis He-Man war einiges dabei. Immer wieder beanspruchen Helden die gute Seite für sich und zeichnen so ein duales Weltbild. Doch Moment ist anders. Er lebt als erster Held eine „Allparteilichkeit“ in der ja das Wort: „All“ steckt und genau das macht ihn auch dort im Universum zu einem kosmischen Vermittler. Unsere Welt braucht dringend mehr Vermittler als Krieger und daher ist Moment vielleicht nicht der, den wir sofort als Held wahrnehmen wohl aber der, den wir als Typus brauchen, wenn wir unserem Planeten ein besseres Miteinander schenken wollen. Moment darf die Hoffnung wecken, dass wir Menschen uns zukünftig mehr nach vermittelnden Helden orientieren, als nach rachsüchtigen und kriegerischen Kämpfern.

Ihre Geschichte spielt im Jahr 2153. Die Eltern von Moment sind verstorben und er steht vor einem großen Erbe …

Das Erbe Moments ist die Aufgabe, die Vermittlung weiter ins Universum zu tragen. Die Menschheit hat im Jahr 2153 unfassbar viele Konflikte bewältigt und durchlebt. Im All wird das mit Respekt wahrgenommen. Konfliktklärung ist so etwas wie der galaktische Exportschlager der Menschheit und wird vielseitig im Weltall angefragt. In der Zukunft ist die Mediation die erfolgreichste Methode Konflikte im Miteinander und nicht nur vor einem Richter zu lösen. Moments Eltern sind genau dafür im All bekannt. Nun soll auch Moment zum Vermittler werden. Eine große Aufgabe für einen kleinen Jungen, der aber vor Mut und Energie strotzt. Sein Herz hat die nötige Kraft, die sein Vermittlungsbestreben antreibt. Und so macht er sich mit seinem Team auf zu seiner ersten großen Herausforderung, die auf dem weit entfernten Planeten Plaston auf sie wartet.

Moment muss diese Aufgabe nicht allein bewältigen. Er hat zwei außergewöhnliche Gefährten.

Der über zwei Meter große Gregor ist ein Hauro, ein Hausroboter, der als Droide ein dem menschlichen Wesen ähnelndes Betriebsprogramm hat. Er fühlt zwar nichts, kann aber dennoch mit Hilfe dieses Programms Gefühlsregungen äußern. Er ist etwas tollpatschig und lässt sich schnell für alle Formen der Technik begeistern. Bei zu viel Gefühlsduselei kommt sein System nicht mit und schaltet dann gerne mal auf „Stand-by“.

Genau das lässt viel Raum für eine andere Begleiterin Moments, die Seelanderin Soulja.

Sie ist weit älter als sie aussieht. Seelander sind menschenähnliche Wesen, die jedoch etwas intuitiver sind. Das bedeutet, dass Soulja mehr wahrnimmt als Menschen es oft können. So kann sie nicht nur Telepathie, sondern fühlt gewisse Situationen schon bevor sie überhaupt bekannt werden. Als Kräuterexpertin ist sie ein kleiner Mutterersatz für Moment. Das Verhältnis von Soulja und Gregor ist über Jahre gereift, bedeutet aber nicht, dass es dadurch auch spannungsfrei ist. Kleine Reiberein belustigen Moment, der durch beide Gefährten immer wieder die Chance erhält eine Mitte zu bauen und Wege zu kreieren, die beide abholen. Vergessen wollen wir aber nicht Mekflei, der als Schmetterling mit seiner lustigen „Discostimme“ immer wieder für eine gewisse freche Würze im Team sorgt. Er fliegt in der Regel das Raumschiff, „die Maschine“, und ist ein wichtiger Bestandteil des Team Moments.

Es dauert nicht lange und das Team steht vor seiner ersten schwierigen Aufgabe. Was erwartet sie?

Auf Plaston ist eine Kaiserin in Aufruhr. Die Planetenbewohner sind lethargisch. Eine weitverbreitete blaue Pille soll schuld daran sein. Doch wo kommt sie her? Es wird über einer Geheimfabrik gemunkelt. Dass hinter diesem geheimnisvollen Ort auch noch eine ziemliche große persönliche Familientragödie steckt, wird erst durch Moment und sein Team aufgeklärt … Eine spannende Geschichte mit zwischenmenschlichen Wendungen, die viel Raum für echte Gefühle und besondere Momente lässt.

Wenn man Ihren Fantasyroman liest, hat man das Gefühl, dass es Ihnen nicht allein darum geht, den Leser zu unterhalten. Wollen Sie mit Ihrer Literatur auch etwas verändern?

Definitiv. Das über Jahrhunderte gelebte Muster vom ewigen Kampf zwischen Gut gegen Böse, darf endlich mal um einen wichtigen Teil ergänzt werden. Ich als Mediator sehe überwiegend Konflikte, die von zwei Parteien, mit einer Teilschuld und eine Teilverantwortung am Konflikt erfahren werden. Das „Gut gegen Böse Muster“ ist in unserem Alltag die seltenste Konfliktsituation, aber unsere Bücher sind voll davon. Der Grund ist einfach: Sie sind leicht zu verstehen und lassen sich so bestens an Kinder und Erwachsene verkaufen.

Können Sie noch konkreter werden?

Gerade in Schulen gibt es oft Streit, bei dem nur selten einer der Beteiligten die Alleinschuld trägt. Doch wie gehen Kinder und wir Erwachsenen damit um? Naja, wenn wir nur Helden kennen, die fürs Gute einstehen, sieht sich jedes Kind und jeder Erwachsene natürlich selbst als dieser und schon gibt es kein Miteinander. Erst ein neues Bewusstsein für Mitte und Mediation wird dazu führen, auch die eigene Position, neben der seines Gegenübers, zu hinterfragen, denn die Wahrheit liegt nicht selten genau zwischen Gut und Böse. Diesen Bewusstseinswandel möchte Captain Moment als Pionier im Kinder- und Jugendbuchbereich mitanstoßen.

Haben Bücher die Kraft zur Veränderung?

Ja! Wenn zukünftig Kinder lernen Konflikte kommunikativ zu klären, als in einen lautstarken Streit gehen, dann ist viel erreicht. Vermittler und Vermittlerin zu sein, darf „cool“ werden. Und das heißt auch für sich und seine Werte einzustehen. Vermittler zu sein ist eine situative Rolle und bedeutet ja nicht, dass es nur diese Lösung geben soll. Captain Moment zeigt, dass Straftaten natürlich weiterhin geahndet werden müssen. Handelt es sich aber um Streitparteien, wo eine Konfliktklärung sinnvoll ist, wird den Lesern und Leserinnen aufgezeigt, dass die Allparteilichkeit der Schlüssel für eine neues Miteinander sein kann. Werden unsere Kinder das im Fokus der neuen Geschichten dieser Welt sehen, wird unsere Zukunft auf noch friedvollerem Grund gebaut!

„Captain Moment“ ist als Serie angelegt. Arbeiten Sie schon am zweiten Band? Verraten Sie, wie es weitergeht?

Band 2 wird voraussichtlich im Herbst 2025 veröffentlicht und diesmal sind die Konfliktparteien zwei große Völker. Auf Urgon gibt es einen historischen Konflikt an dem auch schon Moments Eltern Lea und Methor beteiligt waren. Moderne trifft dort auf Ur-Kultur. Allerhand zu „mediieren“ für Moment und sein Team. Keiner ahnt, dass ein geschichtsträchtiger Drache die Spannung auf diesem gespaltenen Planten noch verschärft. Eine heikle Aufgabe für Moment, der alle mit Geschick zu einer ganz besonderen Klärung herbeirufen möchte …

Sie sind Mediator, Meditations- und Achtsamkeitstrainer. Inwieweit fließen diese Erfahrungen in Ihr Schreiben ein?

Achtsamkeit musste ich erst lernen. Als Unternehmer habe ich mich oft in Hast und Hektik verloren und war unachtsam mit meinem Körper und Geist. Es gibt viele Konzepte, die Achtsamkeit vermitteln. Ich habe mir immer eines gewünscht, das Menschen spielerisch und unterhaltsam auf dieses zentrale Thema führt. So habe ich die „Momentuhr“ entwickelt. Eine Achtsamkeitsuhr, die bereits vorhandene Fähigkeiten des Uhrträgers fördert. Die Momentuhr darf Kinder an ihre eigenen Fähigkeiten erinnern. Achtsame Fähigkeiten, die wir in unserer schnelllebigen Welt oft vergessen. Unser Intuitionskraft ist eine davon und auch unsere Kreativität. Moment lebt Achtsamkeit. Das Wort: „Mooooment“ ist dem dienlich. Ein wichtiger „Move“, um mal kurz Inne zu halten und sich die Zeit zu nehmen, in sich zu fühlen. Auch das ist ein wertvolles Symbol einer neuen Achtsamkeit, die ich mir von Herzen für unsere Kinder wünsche.

In ihrem „ersten“ Leben waren Sie Eventmanager. Davon hatten Sie irgendwann genug. Woran lag das?

Ich war dort in zwei Bereichen, die mein Leben bestimmten, unterwegs. Die Glitzerwelt mit Stars, Sternchen und VIP-Bereichen, die ich auch in meinen eigenen Locations präsentierte. Und die harte Businesswelt mit lupenreinen Kongressen und vielen Menschen mit uniformen Maßanzügen. Beides wichtige Welten, die mich prägten. Die eine führte mich zur Wirtschaft und Produkten und die andere zu schnellem Konsum und einer gewissen leichten Oberflächlichkeit.

Sie sehnten sich nach etwas anderem?

Ja, nach mehr Mitte, mehr Ruhe, mehr natürliche Begegnungen, mehr miteinander Kreieren. Daher bin ich ausgestiegen, um mich zu resetten und neue Wege zu gehen. Drei Jahre war ich mit mir allein. Eine wichtige Erfahrung für mich, um meine Berufung nochmal neu zu überdenken. Daraus entstand nicht nur Captain Moment, sondern auch noch weitere Konzepte, wie die Manifestationsuhr und das Mani Fest. Eine Eventreihe, die Menschen mit sinnstiftenden Projekten vernetzt, für eine natürliche Begegnung von Mensch zu Mensch steht und meinem Gedanken eines neuen Miteinanders entspricht.

Seinerzeit haben Sie u.a. für Arnold Schwarzenegger gearbeitet. Die Helden, die er verkörpert, sind dann doch eher oldschool im Vergleich zu Ihrem Captain Moment, oder?

Während der Expo 2000 in Hannover und auch darüber hinaus durfte ich eine Vielzahl an Prominenten betreuen, wie Arnold Schwarzenegger. Er spielte ja in den 90ern einige traditionelle Heldenfiguren. Er selbst hat als Mensch den Weg in die Politik gefunden, wo Worte und Kommunikation ja auch zentral sind. Moment lebt zwar auch die Kommunikation, bringt aber noch andere Qualitäten mit sich. Er ist weder Politiker noch ein reiner Actionheld. Er ist ein cleverer Fragensteller, ein gefühlvoller Zuhörer und vor allem ein mutiger Mediator und das macht ihn besonders.

Ihre Geschichte wird begleitet von Konstantin Banmanns Illustrationen. Was bedeutet es Ihnen, dass er die Bilder für „Captain Moment“ gezeichnet hat?

Ich habe in meiner Karriere mit sehr vielen Grafikern zusammengearbeitet und kann diese Arbeit recht gut einschätzen. Daher kann ich auch mit voller Überzeugung sagen, dass es mich mit Stolz erfüllt hat, genau ihn für Captain Moment gewinnen zu können. Es standen über zehn Illustratoren in der Auswahl. Am Ende konnte er in drei Aspekten herausragen: Faszination fürs Universum, seine spirituelle Ader und die Fähigkeit sofort zu fühlen, was ich meine und diesem Gefühl eine illustrierte Form zu geben. Aus der engen Zusammenarbeit ist eine Freundschaft gewachsen. Ohne seine fantastischen Bilder, die er alle mit der Hand gezeichnet hat, wäre Captain Moment nicht in dieser Qualität entstanden.

An welche Art von Leser haben Sie beim Schreiben gedacht? Gibt es eine Zielgruppe, die sich besonders über Ihr Buch freuen dürfte?

Das Buch ist für Kinder ab 8 Jahren geeignet, wenn man es als Elternteil zusammen mit dem Kind liest. Hierbei ist es wichtig langsam zu lesen, sich die handgezeichneten Bilder in Ruhe anzusehen und nur kapitelweise vorzugehen. Oft werden Bücher einfach „verschlungen“. Captain Moment hat sehr viel Tiefe und braucht daher sehr viel mehr Zeit zum „nach sinnieren“ und „verdauen“. Beim Lesen sollte die Achtsamkeit also schon gelebt werden.

Also ist es auch ein Familienbuch?

Moment möchte den Zusammenhalt fördern und neben den Kindern auch die Erwachsenen für gewisse Werte inspirieren. Ideal wäre es daher, wenn Familien ein Abendritual aus Captain Moment machen und die Geschichten gemeinsam durchgelesen und angeschaut werden. Genauso, wie Moment es uns als Mensch des Miteinanders wohl empfehlen würde.

Weitere Infos und ein Gewinnspiel finden Sie auf: www.captainmoment.com

Captain Moment Cover 2D

ISBN 978-3-98-908001-0

156 Seiten

€ 25,00

Das Produkt können Sie bei einem unserer Partner* erwerben:

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Tim Pfanner

Nach der Schule jobbte Tim Pfanner in einer Druckerei und einer Tankstelle. Weil er Bücher liebt, begann er irgendwann, Buchrezensionen zu schreiben und stellte begeistert fest, dass dies ein Beruf ist. Tim Pfanner spielt Basketball und geht gerne in die Berge. Sein Lieblingsgetränk ist Cuba Libre.

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