Frau Bluhm liest „Wie Hitler das Skateboard erfand“: 5 von 5 Blu(h)men
In sieben Schritten beweisen, dass alles mit allem zusammenhängt
Für Danny Kringiel ist bei der Recherche nicht der Weg das Ziel, sondern ein Umweg, der über einen Umweg zu einem Umweg führt, an den er eigentlich nie gelangen wollte. 2012 beschloss er diese Ungeordnetheit zu einer Stärke zu machen und schrieb für Spiegel Online eine Kolumne, die sich mit einem witzigen Gedankenspiel befasst: In nur sieben Schritten möchte Danny Kringiel beweisen, dass alle weltgeschichtlichen Ereignisse irgendwie zusammenhängen. Nach dem großen Erfolg der Online-Beiträge, hat der Verlag Kiepenheuer und Witsch uns Lesern einen Gefallen getan und die Texte zu einem Buch zusammengefasst.
„Wie Hitler das Skateboard erfand“ erzählt Weltgeschichte
In sieben Unterthemen von Politik, über Film, bis hin zu Liebesdingen führt uns „Wie Hitler das Skateboard erfand“ durch Danny Kringiels Version der Weltgeschichte. Ganz wichtig ist es, eben genau das zu betonen: Es ist seine eigene Interpretation! Sie erhebt keinen Anspruch darauf, vollständig, überprüfbar oder gar ernst gemeint zu sein. Sie soll informierend unterhalten. Zwei Ziele, die von diesem Buch zur Gänze erfüllt werden.
Ein Psychologe inspirierte Danny Kringiels zu seinem Buch
Ob er uns erklärt, wie die Erfindung der Glühbirne Frank Sinatra zur tödlichen Waffe machte oder dass der Erfinder Rudolf Diesel indirekt für eine UFO-Attacke auf Los Angeles verantwortlich ist; oder eben die Geschichte um Adolf Hitler, der Wegbereiter für die Erfindung des Skateboards war und diesem illustren Buch seinen Namen leiht: Danny Kringiel schafft es tatsächlich, all diese Ereignisse in einen Kausalzusammenhang zu bringen. Manchmal sehr weit hergeholt, manchmal verblüffend direkt, aber immer um sieben Ecken herum. Als Inspiration diente dem Autor dabei ein Projekt aus den 1960ern, während dessen Verlauf der Psychologe Stanley Milgram zu beweisen versuchte, dass alle Menschen auf der Welt um sechs Ecken miteinander bekannt sind.
Wussten Sie, dass Julius Cäsar für den FC Bayern verantwortlich ist?
Danny Kringiel entschied sich für die Zahl sieben, schon allein wegen ihrer symbolischen Bedeutung. Ganz gleich, ob wir erfahren, wie Julius Cäsar den FC Bayern München zu verantworten hat (herzlichen Dank auch, Cäsar!), oder wie Stalin die X-Akten begünstigte, Danny Kringiel liefert 300 amüsante und wirklich gut recherchierte Seiten. Des Öfteren habe ich laut gelacht über die bildhaften und lustigen Ausschmückungen des Autors, und nebenbei habe ich auch viel gelernt.
Danny Kringiels Buch ist verblüffend, witzig und informativ
Danny Kringiel selbst empfiehlt, sein verblüffendes Werk nicht „Cover to Cover“ zu lesen, sondern sich immer mal wieder eine der Geschichten anzusehen. In jedem Fall sind seine Gedankenspielereien witzig und informativ. Wer jetzt wissen will wie es kam, dass die Aliens den Eurovision Song Contest erfanden, der sollte schnellstens in die nächste Buchhandlung eilen.