ISBN 978-3-280-05644-8

232 Seiten

€ 19,95

Islamwissenschaftler Dr. Alfred Schlicht, selbst verheiratet mit einer Migrantin, im Interview über „Gehört der Islam zu Deutschland?“ Wir konfrontieren ihn mit dem Vorwurf der Islamophobie.

Alfred Schlicht stellt sich in seinem Buch „Gehört der Islam zu Deutschland?“ einer brisanten Frage

Herr Dr. Schlicht, welche Antwort geben Sie auf die Frage, mit der Sie Ihr Buch betitelt haben?

Das Buch richtet sich gerade an diejenigen, die glauben, diese Frage sei mit einem simplen ‚ja’ oder ‚nein’ zu beantworten. Ich präsentiere in meinem Buch umfangreiches Material, das helfen kann, der Beantwortung der Frage nach der Kompatibilität des Islam mit unserer modernen Gesellschaft näher zu kommen.

In Ihrem Buch ist viel von islamischer Gewalt die Rede – warum?

Das Gewaltpotenzial, das in Koran und Sunna sowie in der politischen Theorie und im Völkerrecht des Islam angelegt ist, das sich in der Geschichte des Islam entfaltet hat und bis heute fortbesteht, ist ein wichtiger Faktor. Es ist von entscheidender Bedeutung für die Grundfrage meines Buches. Vor dieser Tatsache die Augen zu verschließen, ist kontraproduktiv.

Setzen Sie sich nicht dem Vorwurf der Islamophobie aus?

Unbestreitbare Fakten aufzuzeigen, hat nichts mit Islamophobie zu tun. Mehrheitsmuslime stellen ja die meisten Opfer des islamischen Extremismus. An ihnen begehen wir Verrat, wenn wir islamistische Gewalt verharmlosen, wenn wir beschwichtigen und schönfärben, wo wir Grenzen setzen sollten und unsere rechtsstaatlichen Normen und Werte schützen und durchsetzen müssten. Vorwürfe habe ich von beiden Seiten bekommen – von Islamhassern ebenso wie von Islamapologeten. Dies zeigt mir, dass ich mit meinem Buch richtig liege.

Sie haben bisher vor allem Bücher zur Geschichte der arabischen Welt geschrieben – warum jetzt auf einmal ‚Islam in Deutschland’?

Durch die Flüchtlingskrise von 2015 hat eine gefährliche Polarisierung stattgefunden. Auf der einen Seite brennende Flüchtlingsunterkünfte, Naziparolen und Rechtsruck – auf der anderen Seite Flüchtlingsromantik, naive Islamophilie und Verharmlosung der Gefahren, die vom Islam ausgehen. In dieser Lage schien mir eine sachliche, faktenbasierte Behandlung der Frage sinnvoll und nötig. Deshalb schien es mir auch unerlässlich, alle Aussagen im Buch mit Belegen und Quellenangaben zu untermauern.

Welches Fazit ziehen Sie?

Auf der einen Seite gibt es ein islamisches Gewaltpotenzial, soziale Abschottung mancher Muslime und Integrationsresistenz. Auf der anderen Seite gibt es moderne Muslime, die zu einem fruchtbaren Element unserer Gesellschaft geworden sind. Die reformierten, aufgeklärten Muslime müssen helfen, ihre konservativen Glaubensgenossen an einen Islam heranzuführen, der mit dem modernen Deutschland kompatibel ist. Islamische Parallelgesellschaften dürfen nicht geduldet werden. In Bayern etwa ist die Integration von Muslimen gut gelungen. Meine Prognose ist deshalb vorsichtig positiv.

ISBN 978-3-280-05644-8

232 Seiten

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Bernhard Berkmann

Geboren 1982, studierte Bernhard Berkmann Kommunikationswissenschaften, Psychologie und Romanistik. Als Autor interessiert er sich vor allem für Kriminalromane und Wirtschaftsthemen. Bernhard Berkmann pendelt zwischen Berlin und dem schwedischen Båstad. In seiner Freizeit geht er gerne schwimmen.

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