Paolas Vater, der schwerreiche Conte, bittet Brunetti zum Drink
Donna Leons neuester Brunetti-Fall, „Ein Sohn ist uns gegeben“, es ist der achtundzwanzigste, beginnt sehr atmosphärisch mit einer für den Commissario nicht durchwegs entspannten Szene: Sein Schwiegervater, der schwerreiche Conte Falier, hat ihn zu einem Drink zu sich gebeten. Brunetti rätselt, was der betagte Vater seiner Frau Paola von ihm wollen könnte.
Ein ziemlich junger Mann an der Seite eines sehr alten Galeristen
Es dauert eine Weile bis der Alte damit herausrückt: Er macht sich Sorgen um einen vermögenden Freund. Der aus Spanien stammende Galerist Gonzalo Rodríguez de Tejeda verbringt seinen Lebensabend in Venedig. Doch mit seiner ursprünglichen Familie will er nichts mehr zu tun haben. Dies wäre nicht weiter erwähnenswert, wäre der äußerst reiche Mann in letzter Zeit nicht immer wieder mit einem jungen Mann an seiner Seite beobachtet worden.
Der reiche Kunstsammler will den Freund adoptieren
Dem Conte kommt diese Freundschaft seltsam vor – Gonzalo will ihn wohl sogar adoptieren. Womit im Falle von Gonzalos Tod sein großes Vermögen an den jungen Mann fiele. Gleichzeitig fühlt sich Brunettis Schwiegervater dem homosexuellen Galeristen verbunden. Die beiden verbrachten ihre Jugendjahre gemeinsam an einer Internatsschule in der Schweiz. Gonzalo ist sogar der Patensohn von Brunettis Frau Paola. Zu Brunettis und Paolas zehnjährigem Hochzeitsjubiläum ist er eigens aus London angereist, um ihnen eine wertvolle Tonschale aus dem 12. Jahrhundert zu schenken. Und so kann Brunetti schlechterdings nicht ablehnen, um was der Conte ihn bittet.
Ist es Liebe oder hat der junge Mann es auf das große Erbe abgesehen?
Der Commissario möge doch mal diesem neuen Mann an Gonzalos Seite auf den Zahn fühlen: Hegt er wirklich Zuneigung für den alten Freund oder hat er es nur auf sein üppiges Erbe abgesehen? Die Nachforschungen erfordern Brunettis ganzes Fingerspitzengefühl, denn unter feinen Leuten kann man ja nicht einfach so direkt fragen. Eine Leiche später sieht der venezianische Commissario aber dann schon wesentlich klarer.
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