ISBN 978-3-426-51944-8

384 Seiten

€ 22,99

Unter Killern! In Sebastian Fitzeks „Der Insasse“ lässt sich der Vater eines entführten Kinds als Patient in eine Gefängnispsychiatrie verlegen, um herauszufinden, was mit seinem Sohn passiert ist.

Sebastian Fitzeks Thriller „Der Insasse“ strotzt vor psychologischen Untiefen

Der von Sebastian Fitzek erdachte Killer gilt als „Popstar des Schreckens“

Sie haben die Suche nach Max eingestellt. Dieser Satz wirft den Feuerwehrmann Till Berkhoff, Hauptfigur in Sebastian Fitzeks Thriller „Der Insasse“ endgültig aus dem Gleis. Sein kleiner Sohn ist seit einem Jahr spurlos verschwunden. Unter Verdacht steht der Serienmörder Guido Tramitz, in den Medien bekannt als der „Popstar des Schreckens“. Tramitz gilt als schwer gestört, höchst brutal und äußerst gefährlich. Er sitzt in der Gefängnispsychiatrie und hat Gewaltfantasien wie diese: „Ungeniert musterte er das Dekolleté der Anwältin und stellte sich vor, wie es wäre, wenn er sie dazu zwang, sich eine Brustwarze abzuschneiden und sie zu essen.“ Die Ermittler und auch Till Berkhoff sind sich sicher, dass Tramitz hinter dem Verschwinden des sechsjährigen Max steht. Und es besteht ein kleiner Funken Hoffnung, dass der Junge noch lebt. Doch der Serienmörder schweigt.

Um seinen Sohn zu retten, begibt sich der Vater unter Psychopathen

In seiner Verzweiflung lässt Sebastian Fitzek im Kopf seines Protagonisten einen riskanten Plan reifen: „Ich will, dass du mich in die Steinklinik einschleust.“ „Zu Tramnitz?“ „Als Insasse in der Psychiatrie, ganz genau.“ Tatsächlich ist Till Berkhoffs Schwager sogar in der Lage, diesen waghalsigen Wunsch zu erfüllen, denn er arbeitet als Ermittler bei der Polizei. Wenig später zieht Till Berkhoff in die Steinklinik für Forensische Psychiatrie ein. Bei der Anstalt von Berlin-Reinickendorf, im Volksmund als „Tropical Island“ bekannt, weil sie auf einer Halbinsel im Tegeler See liegt, handelt es sich um eine der höchsten Sicherheitsstufe.

Der Held von „Der Insasse“ ist vollkommen auf sich allein gestellt

Das Problem ist: Selbst die Mitarbeiter der Anstalt dürfen nicht wissen, dass Till Berkhoff kein echter Patient ist: „Sollte dir was passieren, in deiner Zelle, auf dem Hof, unter der Dusche oder auch nur im Behandlungszimmer, kann dir vor Ort keiner helfen. Für die Ärzte, Pfleger und Schwestern bist du ein ganz normaler Irrer“, erklärt der Schwager. Das heißt, Till Berkhoff wird ganz auf sich allein gestellt sein. So gibt Sebastian Fitzek in „Der Insasse“ den Startschuss für ein tödliches Unterfangen – mit der winzigen Hoffnung für Till Berkhoff, den kleinen Max doch noch zu retten.

Er ist Ärzten ausgeliefert, sein Zellengenosse ist ein Gewalttäter

Schon bald bekommt der Inkognito-Patient die schmerzhaften Seiten der Gefängnispsychiatrie zu spüren: Er ist Mitpatienten und Ärzten ausgeliefert und steht unter permanenter Bedrohung. Er wird gezwungen, Medikamente zu schlucken, die er nicht nehmen will und sein muskelbepackter, hochaggressiver Zellengenosse wird gleich bei ihrer ersten Begegnung zu seinem Folterknecht: „Armin trat Till zwischen die Beine. Hätte er ihn mit Brandbeschleuniger übergossen und angezündet, hätten die Qualen nicht größer sein können. Der Schmerz war wie ein eingesperrtes, wildes Tier, das panikartig versuchte, in jede Richtung von Tills Körper auszubrechen.“

Am Ende von „Der Insasse“ liefert Sebastian Fitzek eine geniale Pointe

Zudem erweist sich die unsichere Kontaktperson, die Till Berkhoff vom Schwager genannt worden ist, nicht als das, was er sich erhofft hatte. Till ist nun ganz allein, als ihm eines Tages glückt, weshalb er sich einliefern ließ: Er sitzt er dem Serienmörder Guido Tramitz gegenüber. In der Folge entfaltet Sebastian Fitzek in „Der Insasse“ einen Plot, den man so garantiert nicht auf der Platte hatte. Nicht nur, dass er seinen Helden Till Berkhoff in äußerst gruselige, dabei aber sehr glaubwürdige Situationen bringt – Sebastian Fitzek überrascht auch mit einer Auflösung, die ihresgleichen sucht. Und so ist „Der Insasse“ ein weiterer, spannender Beweis dafür, dass Sebastian Fitzek zu den besten Thrillerautoren deutscher Sprache gehört.

ISBN 978-3-426-51944-8

384 Seiten

€ 22,99

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<a href="https://buchszene.de/redakteur/joerg-steinleitner/" target="_self">Jörg Steinleitner</a>

Jörg Steinleitner

Geboren 1971, studierte Jörg Steinleitner Jura, Germanistik und Geschichte in München und Augsburg und absolvierte die Journalistenschule. Er veröffentlichte rund 25 Bücher für Kinder und Erwachsene. Steinleitner ist seit 2016 Chefredakteur von BUCHSZENE.DE und lebt mit Frau und drei Kindern am Riegsee.

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