ISBN 978-3-426-27878-9

312 Seiten

€ 22,00

Er wurde in China reich. Er kennt das korrupte System der Kommunistischen Partei. Jetzt packt Desmond Shum in seinem Sachbuch „Chinesisches Roulette“ aus.

In „Chinesisches Roulette“ enthüllt der Milliardär Desmond Shum das Ausmaß der Korruption in China

Ein Milliardär packt aus über die Korruption in China

Dies ist eine wahre Geschichte. Der Milliardär Desmond Shum berichtet in „Chinesisches Roulette“, über die korrupte chinesische Elite, zu der er selbst lange Zeit gehörte. Desmond Shum stammt aus einer armen Familie. Doch in Hongkong können sich seine Eltern ein Stück weit in die Mittelschicht hocharbeiten und Desmond Shum beginnt eine Karriere als Finanzinvestor in Peking. Mit seiner Ex-Frau Whitney Duan investiert Shum im Immobilienbereich mehrere Milliarden Dollar und finanziert einige große Bauprojekte. Das Risiko, alles zu verlieren, ist allgegenwärtig und trotzdem hört das Paar nicht auf. Mit ihren Investitionen werden Desmond und Duan Shum zu Milliardären und machen sich einen Namen in der politischen Elite Chinas.

Dass in  China Milliardäre spurlos verschwinden, ist normal

Doch nur mit Geld kommt man auch in China nicht weit. Kontakte sind fast genauso wichtig. Shum und Duan pflegen also auch teure Freundschaften. Die Frau des ehemaligen chinesischen Außenministers Wen Jiabao ist eine enge Vertraute der beiden, sie investiert selbst fleißig und wird reich. Um ein Bauprojekt finanziert zu bekommen, braucht es die Erlaubnis des jeweiligen Bezirksleiters und zahlreicher anderer wichtiger Personen. Durch monatelanges Umschmeicheln und wertvolle Geschenke können sie überzeugt werden, dem Bauprojekt zuzustimmen. Shums und Duans „kostspielige[r] Lebensstil war nichts als Beiwerk und diente [ihren] geschäftlichen Interessen.“ Ein Mittagessen für tausende Dollar ist normal – es ist eine Investition. Allerdings ist inzwischen auch allgemein bekannt, dass wichtige Persönlichkeiten in China spurlos verschwinden können. Das erschwert Shums Geschäfte, denn jede neue Führungskraft muss neu umgarnt werden.

Korruption ist Teil des Systems der Kommunistischen Partei

Korruption ist in der chinesischen Politik tief verwurzelt. Kaum ein Politiker hätte es dort ohne Hilfe von Geld und (falscher) Freunde an die Spitze geschafft. Wenn die Kommunistische Partei Chinas entscheidet, dass man ausgedient hat, kann man ohne offizielle Begründung von einem Tag auf den anderen verschwinden. Auch Shum erkennt dies und beschließt auszuwandern. Leisten kann er es sich ja. Viele seiner ehemaligen Mitarbeiter haben ein Ausreiseverbot und Whitney Duan ist seit September 2017 ohne Begründung inhaftiert.

Es ist gefährlich, in den Fokus der Regierung zu geraten

„Chinesisches Roulette – Ein Ex-Mitglied der roten Milliardärskaste packt aus“ liest sich wie ein Abenteuerbuch, nur mit echten Erlebnissen. In der westlichen Welt sind die Machenschaften des autoritären Staates zwar bekannt, aber nicht in diesem Ausmaß. Desmond Shum hat seine Kontakte benutzt, um reich zu werden. Doch am Ende muss er anerkennen, dass es zu gefährlich ist, in das Blickfeld der Kommunistischen Partei zu geraten. In den 90er Jahren hoffte die Welt und mit ihr Desmond Shum, dass sich das China des Deng Xiaoping weiter öffnen und einen westlicheren Weg einschlagen würde. Doch sein Nachfolger Xi Jinping reißt mit seinem politischen Kurs das Ruder herum: Die Freiheiten werden beschnitten und auch chinesische Millionäre wie Desmond Shum müssen nun um ihr Hab und Gut und sogar ihr Leben bangen.

Desmond Shum wird für den Rest seines Lebens ein Staatsfeind sein

Dieses Buch macht deutlich, wie sehr die Volksrepublik China von Korruption erschüttert wird. Ob Desmond Shum stets die Wahrheit schreibt, ist fraglich, denn seine Berichte lassen sich nicht vollumfänglich überprüfen. Doch passt seine Darstellung zu dem, was wir über das heutige China wissen. Selbst die reichsten Geschäftsleute unterstehen der Partei und sie werden gnadenlos aussortiert, wenn sie glauben, sich emanzipieren zu müssen. Mit der Veröffentlichung von „Chinesisches Roulette“ wagt Desmond Shum einen mutigen Schritt nach vorne. Er wird nun für den Rest seines Lebens ein Staatsfeind Chinas sein. Dafür hat er der Welt ein Stück weit mehr die Augen geöffnet.

 

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<a href="https://buchszene.de/redakteur/johanna-wimmer/" target="_self">Johanna Wimmer</a>

Johanna Wimmer

Geboren 2005 in Starnberg, interessiert sich Johanna Wimmer für Literatur und internationale Politik. 2020 veröffentlichte sie eine Kurzgeschichte in der Anthologie „Das wird man jawohl noch sagen dürfen“. In ihrem Literaturkanon müssten Brantenbergs „Die Töchter Egalias“ und Süßkinds „Der Kontrabaß“ zu finden sein.

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