Der Traum vom eigenen Haus endet tödlich
Irmi Mangolds Pensionierung rückt immer näher. Deshalb sucht die von Nicola Förg erdachte, lebensnahe Kommissarin nach einem Haus für sich und ihren Lebensgefährten. Da die Marktpreise in Bayern nicht bezahlbar sind, beschließen die beiden den Suchradius zu erweitern. Im Zuge der Besichtigung eines Bauernhofs wird ein anderer Immobilieninteressent erschossen. Er verstirbt an Ort und Stelle. Der leitende Ermittler Weinzirl bittet Irmi um Mithilfe, diese stimmt zu und so fahnden beide gemeinsam in der Vergangenheit des Opfers nach einem Motiv.
Irmi Mangold stößt auf die Berliner Hausbesetzerszene
Schnell stellen Irmi Mangold und Gerhard Weinzirl fest, dass zum Umfeld des Toten mehrere Feinde mit einem handfesten Motiv zählten. Obwohl sie ihre Recherchen und Verhöre darauf fokussieren, bleiben ihre Ermittlungen zunächst ohne nennenswerte Erfolge. Daher müssen sich Irmi, Weinzirl und das Team die Frage stellen, ob der Schuss nicht doch einem anderen Anwesenden galt? So ermitteln sie rund um den Makler und den Verkäufer – und stoßen schon bald auf unmoralische Geschäfte. Die Spuren führen sie bis in die Hausbesetzerszene des Berlins der 90er Jahre.
Die Ermittlungen führen bis nach Kanada und Ostpreußen
Irmi und Weinzirl kommen der Lösung des Falls immer näher und finden heraus, wem der Mordanschlag eigentlich galt. Als sie den Betroffenen zur Rede stellen wollen, geraten die beiden Kommissare in eine scheinbar ausweglose Lage. Noch während sie ums nackte Überleben kämpfen, wird ein weiterer Toter aufgefunden. Liegt die Lösung des Falls doch ganz wo anders als ursprünglich vermutet? Schließlich führen die Spuren auch nach Kanada und das ehemalige Ostpreußen!
In „Böse Häuser“ ermittelt Irmi Mangold bereits zum zwölften Mal
Mit „Böse Häuser“ schickt Nicola Förg ihre liebenswürdige Ermittlerin Irmi Mangold – nach „Flüsternde Wälder“ – bereits zum zwölften Mal in einen spannenden Kriminalfall. Neben rasanter Action, hoher Spannung und einigen brisanten Themen kommen auch dieses Mal der bayrische Lokalkolorit und Humor nicht zu kurz. Wie auch schon in den Vorgängerbänden werden aktuelle Themen – im aktuellen Band sind das der Flächenverbrauch, die Entwicklung der Immobilienmärkte und das Corona-Virus – tiefgründig behandelt. „Böse Häuser“ unterhält nicht nur, sondern regt auch zum Nachdenken an.
Nicola Förg überrascht und lockt auf falsche Fährten
Besonders gut gefallen mir die Exkurse in die Hausbesetzerszene und über die Flucht aus Ostpreußen, da man hier viel Neues und faszinierendes Hintergrundwissen erfährt, ohne dass die Spannung darunter leidet. Nicola Förg versteht es, ihre Leser*innen immer wieder auf falsche Fährten zu locken. Mehrmals glaubte ich zu wissen, wer hinter den Taten steckt, aber die Auflösung kam dann doch völlig unerwartet und unvorhersehbar, obwohl sie logisch und nachvollziehbar ist.
Einige Szenen und Figuren werden klischeehaft dargestellt
Wie immer in ihren Werken ermöglicht Nicola Förg auch im aktuellen Fall Einblicke in Irmis Privatleben. Aber auch die atmosphärischen Dorf- und Landschaftsbeschreibungen, die ich in Nicola Förgs Krimis immer sehr genieße, finden ausreichend Platz. Einige Szenen und Protagonisten stellt Nicola Förg sehr überspitzt und klischeehaft dar, was meiner Lesefreude aber keinen Abbruch tut. Im Gegenteil: Bei der Lektüre von „Böse Häuser“ entsteht Kopfkino. Mit diesem Krimi liefert Nicola Förg eine gelungene Mischung aus Spannung, aktuellen Themen, Lokalkolorit und Wortwitz.
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