Frau Bluhm liest „Allein durch die Sterne“: 4 von 5 Blu(h)men
Was, wenn man plötzlich der einzige Mensch auf der Welt wäre?
Was würdest du tun, wenn du plötzlich allein auf der Welt wärst? Selbstverständlich die Sau rauslassen! So denkt zunächst die in Frankreich lebende Ariadne, als sie nach kurzer Verwirrung bemerkt, dass alle anderen Menschen von einem Moment auf den anderen von der Erde verschwunden sind. Doch schon nach kurzer Zeit findet Ariadne die Situation gar nicht mehr so lustig – sie fühlt sich einsam und verzweifelt. Deshalb ist sie zunächst erleichtert, als plötzlich doch jemand auf ihre vielen Hilferufe in den sozialen Medien reagiert. Dumm nur, dass Sanghyun sich auf der anderen Seite der Welt befindet.
„Allein durch die Sterne“ simuliert das Ende der Zivilisation
Nika S. Daveron ermöglicht es uns in ihrem Roman „Allein durch die Sterne“, das Ende der Zivilisation zu erleben. Durch das Fehlen sozialer und ökonomischer Strukturen ergeben sich für Nika S. Daverons junge Heldin zunächst große und interessante Freiheiten. Allerdings wundert sich Ariadne am Anfang so gut wie überhaupt nicht über den neuen Zustand. Das kommt mir fremd und unlogisch vor. Klar, versucht sie mit allen ihr bekannten Menschen Kontakt aufzunehmen, aber merkwürdigerweise arrangiert sie sich sehr schnell mit der neuen Situation.
Nika S. Daverons Botschaft ist klar und leuchtet ein
Ansonsten überbringt Nika S. Daverons eine schöne Botschaft: Soziale Medien und Maschinen können nicht den Kontakt zu anderen Menschen ersetzen. Des Weiteren erlangen die beiden junge Hauptfiguren, die sich auf die Reise um die halbe Welt machen, sehr schnell eine wichtige Erkenntnis: Man sollte sich jeden Tag bewusst machen, dass nichts selbstverständlich ist und wir eine gewisse Demut gegenüber dem Wohlstand unserer Welt haben sollten. Diese beiden Erkenntnisse gewinnen mit im Verlauf der Geschichte immer mehr an Bedeutung und werden von Nika S. Daveron in eine sensible, spannende und gut erzählte Romanform gebracht.
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