ISBN 978-3-257-06977-8

192 Seiten

€ 19,90

Mata Hari - Grenzgängerin zwischen erotischen und politischen Welten

Eine selbstbewusste Frau – Paulo Coelhos „Die Spionin“

Mata Hari war stark, unabhängig und außerdem Geheimagentin

„Ich bin eine Frau, die im falschen Jahrhundert geboren wurde“, zitiert Paulo Coelho in seinem neuen, auf Tatsachen beruhenden Roman, seine Heldin: „Ich weiß nicht, ob sich in der Zukunft jemand an mich erinnern wird, aber wenn doch, dann möchte ich nicht als Opfer gesehen werden, sondern als eine Frau, die mutig ihren Weg gegangen ist und furchtlos den Preis dafür gezahlt hat.“

Natürlich erinnern wir uns heute noch an diese menschgewordene Verführung, diese Grenzgängerin zwischen erotischen und politischen Welten, an die Dame, die bekannt wurde unter dem Namen Mata Hari und deren Persönlichkeit seither viele Künstler zu ihren Werken inspirierte. Und wenn wir Coelhos spannenden Roman lesen, verstehen wir auch die vielen Gründe, die ihn dazu brachten, ihr dieses Buch zu widmen: Mata Hari war stark und unabhängig, und im allerbesten Sinne das, was wir eine schillernde Persönlichkeit bezeichnen. Sie war ein Mensch, der unabhängig dachte und handelte und viele Charaktere in sich vereinte. Mal zeigte sie sich als exotische Tänzerin, mal als Femme fatale oder Muse und schließlich als berühmteste Spionin aller Zeiten. Ein Job, der sie am 15. Oktober 1917 das Leben kostete. Man warf ihr Doppelspionage vor, und Hochverrat. Ein französisches Militärgericht verurteilte sie zum Tode.

„Mein einziges Verbrechen war, eine selbstbestimmte Frau zu sein.“

Soweit die oberflächliche, die bekannte Geschichte, die eine wunderbare Projektionsfläche für erzählerische Fantasie darstellt. Coelho nutzt diese Fläche, um aus dem wahren Leben einen Roman zu formen, der fesselt und fasziniert. Mit großem Einfühlungsvermögen schlüpft er in die Haut der Mata Hari und lässt sie in einem fiktiven, allerletzten Brief aus dem Gefängnis ihr außergewöhnliches Leben selbst erzählen: Wie es geschehen konnte, dass sich ein Mädchen namens Margarethe Zelle, das in der holländischen Provinz aufwuchs, sich in eine Tänzerin verwandelte, der die Männer reihum verfielen und die durch ihre selbstbewusste Aura zu einer der ersten Feministen ihrer Zeit wurde. Wie sie sich schon als Tänzerin eine neue Identität erfand und schließlich als Geheimagentin im Ersten Weltkrieg mitmischte. Wie sie in den Verdacht geriet, im Auftrag Deutschlands den Kriegsgegner Frankreich auszuspionieren und schließlich von einem zwölfköpfigen Erschießungskommando im Schloss von Vincennes hingerichtet wurde. Es ist das atemberaubende Leben einer Dame, die auf Konvention nichts gab, und die Coelho von sich einmal treffend sagen lässt: „Mein einziges Verbrechen war, eine selbstbestimmte Frau zu sein.“ 

 

 

ISBN 978-3-257-06977-8

192 Seiten

€ 19,90

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Bernhard Berkmann

Geboren 1982, studierte Bernhard Berkmann Kommunikationswissenschaften, Psychologie und Romanistik. Als Autor interessiert er sich vor allem für Kriminalromane und Wirtschaftsthemen. Bernhard Berkmann pendelt zwischen Berlin und dem schwedischen Båstad. In seiner Freizeit geht er gerne schwimmen.

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