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Sex, Mord und Schuhe. Davon und von einer unabhängigen Frau, die nicht nur die Kunstwelt erobert, sondern auch die der Männer, erzählt L.S. Hiltons Roman „Maestra“.

Sie nimmt sich, was sie will – L.S. Hilton im Interview

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Die Autorin selbst bezeichnet ihr Werk im Interview mit BUCHSZENE.DE als „modernes Märchen“ – mit einem bösen Wolf, der nicht männlich ist! Ein Gespräch über Glamour, Kunst, Erotik, Spannung und Leidenschaft.


Frau Hilton, einige Zeitungen vergleichen Ihren Roman mit „Fifty Shades of Grey“. Was halten Sie davon?

Ich kann nur vermuten, dass diejenigen, die das glauben, keines der Bücher gelesen haben. „Fifty Shades of Grey“ ist eine klassische Liebesgeschichte über eine leidenschaftliche Jungfrau, der es gelingt, einen mächtigen, dominanten Mann durch ihre Liebe zu zähmen. Es ist ein modernes Märchen. „Maestra“ ist ein Thriller – und der große böse Wolf ist nicht männlich.

Sex and Crime – funktioniert das noch?

Offensichtlich – also, wenn Sie mich fragen.

Die Frauen in Ihrem Buch sind sehr taff, unabhängig und mächtig. Würden Sie die „Frau von heute“ auf die gleiche Weise charakterisieren?

Ich habe mit meinem Buch nicht die Absicht gehabt, eine Abhandlung über die Frau von heute zu schreiben – es ist nur eine Geschichte. Aber ich bin froh, dass Sie sie unabhängig und mächtig finden, da andere Leser sich darüber beklagt haben, dass sie zu unterwürfig und schwach sind und nichts können, außer ihre Sexualität gezielt einzusetzen. Vielleicht ist der Punkt ja, dass Sex, Gender und Macht weiterhin starke, komplexe Themen sind, die die Literatur untersuchen, nicht beurteilen soll.

„Maestra“ – ein Buch nur für Frauen?

Keineswegs! Es ist zu 100 Prozent auch ein Männerbuch. Es ist wirklich schade, dass Leser nach Geschlecht charakterisiert werden müssen, aber wenn ich einen Verkaufs-Pitch schreiben müsste, würde ich sagen, dass es ein spannendes, dramatisches, sexy, glamouröses und mit dunklem Humor durchdrungenes Buch ist – das erscheint mir alles recht geschlechtsneutral.

Schriftsteller werden oft nach ihrer Botschaft gefragt. Was ist Ihre Botschaft?

Vielleicht ist das, was ich an „Maestra“ am meisten mag, dass das Buch sich selbst nicht zu ernst nimmt.

Die wichtigsten Themen in „Maestra“?

Sex. Mord. Schuhe.

Tagsüber arbeitet Ihre Heldin als Assistentin in einem angesehenen Londoner Auktionshaus. Nachts ist sie Hostess in einer teuren Bar. Wie sind Sie auf diese Verwandlung gekommen?

Das hat einen ernsten Kern. Ich denke, dass die Generation junger Leute zwischen 20 und 30 eine sehr schwere Zeit durchlebt. Ohne Kontakte und/oder Unterstützung durch die Familie ist es nahezu unmöglich, einen Job zu kriegen und ein unabhängiges Leben zu führen, wenn man einer geisteswissenschaftlichen oder akademischen Arbeit nachgehen möchte. Wir wachsen mit der Idee einer Leistungsgesellschaft auf, aber das ist nicht für alle zu schaffen. Judith fängt an, in der Bar zu arbeiten, weil sie trotz ihrer Qualifikationen und harten Arbeit einfach nicht unabhängig von ihrem erbärmlichen Gehalt leben kann. Ich glaube, viele Menschen finden sich heutzutage in einer solchen Situation wieder.

Über L.S. Hilton

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