
Ein mysteriöser Blog, verstörende Illustrationen und die Suche nach einer Wahrheit jenseits der Realität – dieses Hörbuch zieht dich in eine psychologische Spirale aus Rätsel und Angst.
Ein Bild, das mehr zeigt, als es sollte
Als das Hörbuch beginnt, befinden wir uns in einem Hörsaal, wo die Psychologin Tomiko Hagio ein Bild zeigt und erklärt, was darauf zu sehen ist und wie die Details zu deuten sind.
Schon hier wird klar: Bei diesem Hörbuch entscheiden die Details über das Verständnis. Während die Printausgabe das Bild zeigt, müssen Zuhörende es im Kopf entstehen lassen – eine Konzentrationsprobe (Hinweis: Bei Audible gibt es ein PDF indem die Bilder enthalten sind).
Ein mysteriöser Blog voller Geheimnisse
Der Student Kurihara zeigt seinem Kommilitonen Sushei Sasaki einen Blog, der ihm mysteriös vorkommt: „Ren Nanashino Tagebuch meines Herzens“.
Sasaki taucht in den Blog ein – und damit erfährt auch der Zuhörende alles über Ren. Täglich berichtet er von seiner Frau, der Illustratorin, zeigt Bilder, die sie gezeichnet hat und freut sich auf das gemeinsame Baby. Bis nach der Geburt die Zeitabstände der Einträge größer werden und Ren schließlich schreibt, dass er den Blog schließt, weil er „das Geheimnis der drei Bilder“ entschlüsselt hat.
Sasaki nimmt die Bilder nun selbst unter die Lupe, um dem Rätsel auf die Spur zu kommen.
Bedrohung im Alltag – eine Mutter in Angst
Das nächste Kapitel erzählt von einer Frau, die mit ihrem Kind in einer Wohnung lebt. In letzter Zeit fühlt sie sich verfolgt und als das Kind eines morgens plötzlich verschwunden ist, gerät sie in Panik.
Verwirrung, die fesselt – zwei Geschichten, ein Geheimnis
Als Kapitel 2 beginnt, ist zunächst unklar, wie die beiden Handlungsstränge zusammenfinden sollen. Es wirkt fast wie ein völlig neuer Anfang. Gerade diese Erzählweise von Uketsu hält mich als Zuhörer fest.
Michael-Che Koch – eine Stimme zwischen Ruhe und Gefahr
Wenn er liest, überkommt einen ein Gefühl der Ruhe und einer gewissen Erwartungshaltung. Mit Gelassenheit zieht Michael-Che Koch die Zuhörenden in die Geschichte hinein, aber auch mit einem schwer zu beschreibenden Unterton, der dafür sorgt, dass man ständig in Habachtstellung ist, weil mit Sicherheit gleich noch irgendwas geschieht.
Koch zuzuhören fällt leicht, da er eine warme und sympathische Stimme hat, die er je nach Figur nuanciert anpasst – subtil und ohne in übertriebene Tonlagen zu verfallen, wie es bei männlichen Sprechern weiblicher Rollen manchmal geschieht. Er ist in meinen Augen die ideale Besetzung für dieses Hörbuch.
„Das Geheimnis der drei Bilder“ bleibt rätselhaft und lädt zum Miträtseln ein. Was glaubt ihr, steckt hinter Rens Entscheidung, den Blog zu schließen? Teilt eure Gedanken und Theorien mit uns in den Kommentaren!