Dieser Corona-Cartoon soll in dunklen Tagen ein Lächeln herbeizaubern
Wie werden wir später einmal auf diese seltsame Corona-Zeit zurückblicken? Was sollen wir jenen Kindern von der Corona-Krise erzählen, die heute noch nicht geboren sind oder zu jung, um es zu begreifen? Vermutlich sind dem Illustrator und Autor Markus Alexander Metz solche Gedanken durch den Kopf gegangen, als er beschloss, einen heiteren Corona-Comic zu zeichnen. Gewidmet hat er das Buch seiner Patentochter Carlotta. Mit dieser besonderen Corona-Geschichte möchte er ihr „ein Lächeln aufs Gesicht zaubern, wie sie das mit ihrer Art uns gegenüber gemacht hat – in dieser dunklen Zeit“, so schreibt er.
Der Plan dürfte aufgehen, denn „Corona – Wer hat’s erfunden?“ ist ein frech und anarchisch illustrierter, satirischer Parforceritt durch die Geschichte der Krise. Zum Beispiel erklärt Markus Alexander Metz anhand von Reiskörnern und mit gehörigem Augenzwinkern, was exponentielles Wachstum bedeutet und wie es sich auswirkt. Er nimmt das Hamstern wörtlich, zeichnet Hamster und platziert dazu folgenden Text: „In diesen beschissenen Zeiten sollte auch das Klopapier den Deutschen und Schweizern den Allerwertesten retten. Zumindest war das deren Hoffnung, als sie die Einkaufszentren stürmten und um die letzten Rollen kämpften.“
Hausfrauen hamstern im Supermarkt Klopapier, um es einzufrieren
Wir begegnen Räubern, die arglose Menschen wegen einer Rolle Toilettenpapier überfallen. Oder Hausfrauen, die sich den Einkaufswagen mit Klopapier vollladen, um es zu Hause einzufrieren. Zu Recht stellt Markus Alexander Metz die Frage: „Wird unsere heutige Generation später einmal als ‚Homo Papyrus‘ in die Evolutionstheorie eingehen?“ Falls ja, hier ist das Logbuch für alle Nachgeborenen: Ja, so irr war das damals wirklich wie ihr es in diesem Buch lesen könnt!
Und wie sieht es aus, wenn einem die Decke auf den Kopf fällt?
Auch Verschwörungstheorien kommen nicht zu kurz: „Haben die Chinesen den Virus in Wuhan gezüchtet, um ein Problem zu schaffen, für das sie bereits die Lösung auf Lager hatten? Hygienemasken!!!“ Besonders verstanden fühlt man sich als Leser*in beim Anblick des armen Individuums, dem in Markus Alexander Metz‘ Corona-Cartoon buchstäblich die Decke auf den Kopf fällt: Es sind ziemlich große Teile der Zimmerdecke, die da herausbrechen und den Corona geschädigten Menschen aufs Hirn donnern.
Der exzentrische Blonde hat nicht Covid-19, sondern Covid-20
Einer der letzten Helden, denen sich „Corona – wer hat’s erfunden?“ widmet, ist ein Mann mit exzentrischer Blondfrisur. Der mächtigste Mann der Welt legt seinen Bürgerinnen und Bürgern nahe, sich Desinfektionsmittel intravenös verabreichen zu lassen. Im Übrigen, sagt er – in dem Buch, das sonst meist deutschsprachig ist – übrigens auf Englisch: „Ich habe nicht Covid-19. Ich habe Covid-20. Es ist das beste Covid. Covid-19 nämlich ist für Loser.“ Insofern ist Markus Alexander Metz‘ „Corona – wer hat’s erfunden?“ das genaue Gegenteil: das Buch für Winner.