Frau Bluhm liest „An Ocean Between Us“: 3 von 5 Blu(h)men
Ein Unfall vernichtet Averys Träume von der Karriere als Ballettänzerin
Avery Cole will bei einer der besten Tanz-Akademien des Landes vortanzen. Doch auf dem Weg nach New York gerät sie in einen Sturm und baut einen Unfall, der sie fast das Leben kostet. Ihr Traum von der Ballettkarriere ist damit gestorben. Avery, die niemals etwas anderes wollte als Tanzen, ist auch Monate später noch am Boden zerstört, und hat große Mühe, sich auf einem gewöhnlichen College einzufinden. Erfüllt von negativen Gedanken, die auch ihre beste Freundin Lizzy nicht stoppen kann, obwohl diese sich alle Mühe gibt, gerät Avery gleich in der ersten Vorlesung mit dem arroganten Theo aneinander, der mit einer unbedachten Bemerkung ihren Zorn auf sich zieht. Ausgerechnet er ist allerdings der Schwimmtrainer des Einsteigerkurses, den Avery besucht.
Nina Bilinszkis Stil ist angenehm, nur ihre Hauptfigur hat einen Haken
Die aus den Perspektiven der beiden Hauptcharaktere erzählte Handlung startet mit dem schrecklichen Unfall, und nimmt daher bereits ab der ersten Seite buchstäblich Fahrt auf. Auch im Weiteren ist „An Ocean Between Us“ leicht zu lesen. Nina Bilinszki hat einen modernen und angenehmen Schreibstil und bestückt ihren Roman mit allerlei sympathischen und gut ausgebauten Charakteren. Leider gibt es eine einzige Ausnahme, und die ist ungünstigerweise die Hauptfigur. Bis zum Ende der Geschichte konnte ich keinen Zugang zu Avery finden – ich finde sie extrem zickig, oberflächlich und anstrengend. Genau das ist es übrigens, was Theo so faszinierend an ihr findet. Naja, wo die Liebe hinfällt. Ich persönlich fragte mich während der gesamten Lektüre immer: „Warum nur sie?“
Die Liebe zum Sport wird in „An Ocean Between Us“ gut dargestellt
Bereits beim Lesen des Klappentextes war ich fasziniert von der Idee der Geschichte. Ich selbst habe zwar bislang in meinem Leben jede Sportart ausschließlich hobbymäßig betrieben, aber Nina Bilinszki führte mich in Averys Kopf sehr nah an deren großen Verlust heran. Es muss einfach furchtbar sein, wenn man das, was man so sehr liebt, nicht mehr leben kann. Diese Liebe zum Sport stellt die Autorin sehr gut und einfühlsam dar.
Was ich von der Beschreibung der Liebe zwischen Theo und Avery halte
Leider gelingt ihr das bei der Liebesbeziehung zwischen Theo und Avery nicht wirklich. Die Dramaturgie der Handlung bleibt vorhersehbar und wirkt überkonstruiert. Man kann schon nach der Lektüre der ersten 20 Seiten vorhersagen, welches Ende einen erwartet. Unbedingt schlimm muss das ja aber auch nicht sein. Wer den Klappentext gelesen hat, weiß woran er ist, und mehr darf man dann eben auch nicht erwarten. Es muss ja nicht immer Shakespeare sein. „An Ocean Between Us“ ist eine durchaus geeignete Lektüre für einen Winternachmittag mit einer Tasse Tee und Kuscheldecke.
[ipt_fsqm_form id=”388″]
Weitere Buchempfehlungen für Ihre Winternachmittage:
[metaslider id=”454001″]