ISBN 978-3-7374-1172-1

208 Seiten

€ 20,00

Eine Leiche am Fuß eines toskanischen Steilhangs. In Klaudia Ruschkowskis Roman „Rot, sagte er“, begibt sich die Künstlerin Angel auf die Spur des Toten und entdeckt eine Verbindung zu einem alten Gemälde.

Mit ihrem Roman „Rot, sagte er“, entführt Klaudia Ruschkowski in die flirrende Hitze der Toskana

Rot, sagte er

Hat sich der Fremde wirklich absichtlich in die Tiefe gestürzt?

Der Mann, dessen Leiche am Fuß der Steilhänge im Norden der toskanischen Stadt Volterra gefunden wird, war den Einheimischen als „Eremo“ bekannt. Keiner im Örtchen wusste, woher er kam und was er wollte. Er sprach wenig, war aber ein durchaus geeigneter Zuhörer. Dem ersten Anschein nach hat Eremo sich in die Schlucht gestürzt. Aber weshalb? Weder wirkte er depressiv, noch schien er unter einer psychischen Störung gelitten zu haben.

Die Künstlerin Angel liest in der Zeitung von dem Fall

Es ist ein Filmteam, das auf den toten Körper stößt. Für eine Serie über die Medici lässt es eine Drohne über dem Gelände kreisen. Die Künstlerin Angel Mariani findet in der Lokalzeitung einen Zeitungsartikel: „Tod in der Balze“ steht da in schwarzen Lettern. „Darunter eine Aufnahme der wilden Erdabstürze. Mittendrin, klein, ein Mensch. Das zweite Foto zeigt die Szene in Nahaufnahme. Ein Körper, hingesunken zwischen Büschen und Unterholz, den Kopf, geneigt, auf einem Stein, leicht abgestützt von einem Bäumchen, das ihn am Grund der Balze wie liebevoll aufgefangen zu haben schien.“

Es gibt eine Verbindung zu einem Meisterwerk der Pinakothek

Wenig später passiert Angel etwas Seltsames: In der Pinakothek von Volterra fällt ihr das Meisterwerk des Malers Rosso Fiorentino, eine Kreuzabnahme aus dem 16. Jahrhundert, auf. Das Bild von dem zwischen Himmel und Erde schwebenden Christus, von dessen Lächeln, rührt sie zutiefst. Es kommen ihr die Tränen. Sie hat das Gefühl, dass es zwischen dem Gemälde und dem Tod Eremos eine geheime Verbindung gibt.

Angel macht in der Behausung des Toten eine erstaunliche Entdeckung

Als sie die Behausung Eremos aufsucht, macht sie eine noch erstaunlichere Entdeckung: Angel findet Alben, Blöcke und Bücher voller Skizzen und Zeichnungen. Eremo scheint selbst Künstler gewesen zu sein. Und er kannte wohl nur ein einziges Motiv – die Figuren aus dem Meisterwerk des Malers Rosso Fiorentino: „Nichts anderes. Das ganze Personal. Skizzen zu den Frauen, ihren Haltungen und Gewändern.“

Der bärtige Alte, der Diabolische, das Kind – seltsame Motive

Eremo hat anscheinend Jahre damit zugebracht, Studien zu dem Gemälde anzufertigen. „Umrissene, hingeworfene, sorgfältig studierte Bewegungen. Köpfe, aus jeder Perspektive. Der bärtige Alte, der Diabolische, das Kind. Die Frau, die aus dem Bild herausblickt. Blätter, die nur Hände zeigten. Wie sie sich festklammerten, wie sie suchend durch die Luft fuhren, entschieden auf etwas hinwiesen. Die Hände des Rosso, vor seinem Gesicht, die Finger verschränkt. Winzige Figürchen mit Federbüschen, im Ausfallschritt.“

Und was bedeutet der letzte Satz im Skizzenbuch des Selbstmörders?

Das Skizzenbuch schließt mit mysteriösen Sätzen: „Alles begann an einem Novembertag, als mir das Meer die Seele überschwemmte … Dort gibt es einen Weg, der ansteigt zum Vorgebirge … Mein Mantel … im Himmel … im aufziehenden Schirokko …“ Der Wind scheint eine Bedeutung zu haben in dem Mysterium, aber welche?

Klaudia Ruschkowski fasst die flirrende Hitze in malerische Bilder

Mit „Rot, sagte er“ gelingt Klaudia Ruschkowski ein rätselhaftes und atmosphärisches Stück Literatur voller Symbolkraft. Die Autorin schreibt poetisch und detailreich. Das eigentliche Kunstwerk an ihrer in der Gegenwart angesiedelten Geschichte aber ist es, den Charme des toskanischen Alltags zwischen Bar und Piazza auf organische Weise zu verknüpfen mit kunsthistorischen Begebenheiten und einem geheimnisvollen Todesfall. Ein Roman, der die flirrende Sommerhitze Italiens in malerische Bilder fasst.

ISBN 978-3-7374-1172-1

208 Seiten

€ 20,00

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<a href="https://buchszene.de/redakteur/annika-von-schnabel/" target="_self">Annika von Schnabel</a>

Annika von Schnabel

Nach einem Studium der Anglistik und Kunstgeschichte und einem Volontariat in der Kulturredaktion, machte sich Annika von Schnabel als Journalistin selbständig. Besonders gerne schreibt sie über Kinderbücher, Gesundheitsbücher und Romane. Die Mutter zweier Kinder ist verheiratet und mag Katzen.

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