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Ihre Geschichte über ein getrenntes Paar, das eine letzte, lebensgefährliche Bergtour macht, überzeugte die BUCHSZENE-Community. Mia Mai, Zweite beim Sports Romance Schreibwettbewerb, im Interview.

Mia Mai belegte beim Sports Romance Schreibwettbewerb von Piper Verlag und BUCHSZENE den zweiten Platz

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Mia Mai – Das Dach der Welt

© KieferPix – Shutterstock.com Bild-ID: 547233985

Großer Glückwunsch, Frau Mai, Sie sind beim Sports Romance Schreibwettbewerb Zweite geworden und haben sich gegen beinahe 150 Konkurrent*innen durchgesetzt. Ihr Roman „Das Dach der Welt“ erscheint bei Piper Digital. Was bedeutet Ihnen das?

Herzlichen Dank! Mit der Veröffentlichung von „Das Dach der Welt“ geht für mich ein Lebenstraum in Erfüllung. Dass mein Roman und ich es so weit geschafft haben, hätte ich nie für möglich gehalten. Als die E-Mail mit der Gewinnerbenachrichtigung und dem Vertragsangebot kam, konnte ich es überhaupt nicht fassen und musste erst einmal ein paar Freudentränen vergießen.

Die Finalrunde war ja ein Publikums-Voting. Das heißt, Ihre zukünftigen Leser*innen haben Sie aufs Siegertreppchen gewählt. Coole Sache?

Absolut! Ich bin schon seit einer Weile auf Instagram unterwegs und teile regelmäßig den Schreibprozess von „Das Dach der Welt“. Dort gab es von Anfang an Leute, die sich sehr für meine Geschichte und ihren Werdegang interessiert haben. Als der Wettbewerb lief, wurde dort viel Werbung für mich gemacht, was mich natürlich sehr gefreut hat. Außerdem habe ich einige Nachrichten von Leuten bekommen, die mein Pitch auf der Voting-Seite angesprochen hat und die deshalb ihre Stimme für mich abgegeben haben. Das war eine tolle Erfahrung. Dass meine Geschichte schon jetzt so viel Zuspruch und Interesse findet, macht mich sehr stolz und ich bedanke mich noch einmal bei allen, die für mich abgestimmt haben!

In „Das Dach der Welt“ schicken Sie ein Paar, das sich bereits getrennt hat, auf eine Expedition auf den Mount Everest, wo die beiden feststellen, dass in ihrer Beziehung doch noch Leben steckt. Hat die Geschichte auch etwas mit Ihnen persönlich zu tun?

In Robins und Alicias Geschichte steckt viel von mir selbst, auf jeden Fall. Zwar bin ich keine Bergsteigerin, zumindest nicht in einer solch extremen Form, wie sie in meinem Roman thematisiert wird, aber auch ich brenne sehr für die Bergwelt und die Idee, über sich selbst hinauszuwachsen, der Natur zu trotzen und einen Gipfel zu erreichen, auf den man es ohne seine harte Arbeit und seine Willenskraft niemals geschafft hätte. Als Psychologiestudentin interessiert mich darüber hinaus die Frage, woher die fast lebensmüde Verbissenheit eines Extrembergsteigers herrührt, der auf einem 8.000er-Gipfel sein Leben riskiert, nur, um es dort oben vielleicht zu retten oder wiederzufinden – so, wie Robin es in „Das Dach der Welt“ immer wieder praktiziert. In diese Prämisse passte das Bild einer gescheiterten Beziehung perfekt, die aber mit viel Arbeit und Gewissenhaftigkeit möglicherweise wieder funktionieren kann, und auch dieses Thema ist mir nicht fremd.

Wieviel von dem Roman haben Sie bereits geschrieben?

Der Roman ist inzwischen fertiggestellt. Als ich mich bei dem Sports Romance Wettbewerb beworben habe, durchlief er gerade die Endphase einer Testleserrunde. Den Großteil des Feedbacks hatte ich zu dem Zeitpunkt schon erhalten, sodass ich mich parallel zur Auswahl- und Votingphase schon mit der Überarbeitung beschäftigen konnte.

Es ist Ihr Debütroman, was geht einem da durch den Kopf?

Bevor ich an „Das Dach der Welt“ schrieb, habe ich schon ein paar andere Geschichten beendet, allerdings nie in einem solchen Umfang. Und zu keiner dieser Geschichten hatte ich eine so emotionale Verbindung. Während des Schreib- und Überarbeitungsprozesses von „Das Dach der Welt“ hatte ich oft Zweifel. Ist dein Roman überhaupt gut genug recherchiert? Ist das, was dort passiert, überhaupt realistisch? Ist es zu pathetisch? Zu deprimierend? Ab und zu hätte ich am liebsten alles hingeschmissen und manchmal flossen auch Tränen – aber ich habe mich durchgebissen und letztendlich, so hoffe ich, eine solide und hoffnungsvolle Geschichte erzählt, in der viel Arbeit und Hingebung für die Bergsteigerei steckt.

Warum schreiben Sie gerne?

Schreiben war für mich schon immer die einfachste Art, mich auszudrücken, meine Gedanken zu ordnen und Dinge zu verarbeiten. Schon in der Grundschule habe ich Fantasiegeschichten auf Papier geschrieben und mit Buntstiften Bilder dazu gemalt. Mein Vater hat die Blätter dann immer gelocht und mit Garn zusammengebunden, sodass ich quasi damals schon kleine Bücher geschrieben habe. Über die Jahre hinweg habe ich dieses Hobby dann immer intensiver betrieben und meine Schreibe ausgebaut. Mit 17 landete ich auf Wattpad, wo ich damals noch Fanfiction schrieb, was natürlich eine super Übung für den Schreibstil und das Formen von Buchideen ist. Ein paar Jahre später lud ich dort eigene, kürzere Geschichten hoch und probierte mich aus, was mir gefiel, welche Art von Geschichten ich erzählen will. Seitdem ist das Schreiben ein fester Bestandteil meines Lebens. Mein Autorenhirn schläft praktisch nie; ständig erlebe oder sehe ich Dinge, bei denen ich mir sofort denke: „Hey, das könntest du in dieser oder jener Geschichte verwenden.“

Was am Schreiben finden Sie schwierig?

Ganz klar das Plotten und Überarbeiten. Während ich schreibe, muss ich nicht nachdenken, die Worte kommen einfach. Aber bevor es dazu kommt, muss der Plot stehen, und die einzelnen Punkte und Szenen, die man zu Beginn im Kopf hat, lassen sich manchmal partout nicht miteinander verbinden. Und nachdem ich die erste Fassung eines Manuskripts beendet habe und schon weiß, dass eine Höllenüberarbeitung auf mich wartet, drücke ich mich gerne erst mal ein paar Wochen davor. Denn Überarbeiten macht mir echt wenig Spaß.

Gibt es Bücher, die Sie zu „Das Dach der Welt“ inspiriert haben?

Gleich mehrere. Eine Handvoll autobiographischer Bücher über die Tragödie am Mount Everest 1996, die mir vor zwei Jahren zufällig in die Hände fielen, haben meinen Hype für die Berge überhaupt erst ausgelöst. Ganz vorne dran ist da „In eisigen Höhen“ von Jon Krakauer zu nennen, ein Buch, das mich trotz Krakauers schlimmen Erlebnissen am Berg völlig verzaubert hat. Kurz danach folgte „Für tot erklärt“ von Beck Weathers und „Everest Solo: Der gläserne Horizont“ von Rheinhold Messner.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten – was würden Sie sich in Bezug auf „Das Dach der Welt“ wünschen?

Natürlich, dass es viele begeisterte Leser finden wird. Und wenn ich meinen Roman eines Tages in einer Buchhandlung ausliegen sehe, bin ich der glücklichste Mensch auf der Welt.

 

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<a href="https://buchszene.de/redakteur/joerg-steinleitner/" target="_self">Jörg Steinleitner</a>

Jörg Steinleitner

Geboren 1971, studierte Jörg Steinleitner Jura, Germanistik und Geschichte in München und Augsburg und absolvierte die Journalistenschule. Er veröffentlichte rund 25 Bücher für Kinder und Erwachsene. Steinleitner ist seit 2016 Chefredakteur von BUCHSZENE.DE und lebt mit Frau und drei Kindern am Riegsee.

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