ISBN 978-3-7499-0398-6

ca. 416 Seiten

€ 15,00

Nachdem ihre Oma ermordet wurde, gerät Eleanor in deren Haus in eine brandgefährliche Situation. Wir stellen Camilla Stens „Das Haus der stummen Toten“ vor.

Camilla Stens „Das Haus der stummen Toten“ erzählt von einer tödlichen Erbschaft

Titelbild Das Haus der stummen Toten

Eleanors Großmutter wurde von einem Unbekannten erstochen

Da ihre Mutter früh starb, wuchs Eleanor bei ihrer Großmutter Vivianne auf. Als Erwachsene reduzierte Eleanor den Kontakt zu der kalten und ohne jede Herzlichkeit ausgestatteten Großmutter deutlich. Dennoch stattet Eleanor Vivianne eines Tages einen Besuch ab. Just als Eleanor die Wohnung betreten will, stürmt eine andere Person heraus. Gleich darauf findet sie ihre im Sterben liegende Großmutter vor. Vivianne wurde erstochen. Die Ermittlungen der Polizei verlaufen im Sande, da es außer Eleanor keine Zeugen oder Hinweise zur Tat gibt. Eleanor leidet seit ihrer Kindheit unter Gesichtsblindheit, weshalb sie sich nicht an das Aussehen des Mörders zu erinnern kann.

Ein Schneesturm zieht auf und das Telefon funktioniert nicht mehr

Kurze Zeit später meldet sich ein Notar bei der jungen Frau. Er will gemeinsam mit Eleanor und deren Tante zu einem Gutshof fahren um die Erbmasse zu dokumentieren. Da Eleanor noch nie etwas von dem Anwesen gehört hat und sie auch keinen guten Kontakt zu der Tante hat, nimmt sie ihren Freund Sebastian mit. Der Gutshof ist riesengroß und besteht aus einem Haupthaus, mehreren landwirtschaftlichen Gebäuden sowie Wald. Eleanor fühlt sich von Anfang an unwohl, sie hat das Gefühl, dass der Notar etwas verbirgt. Kurze Zeit nach ihrer Ankunft zieht ein Schneesturm auf und schneidet die vier von der Außenwelt ab. Die einzige Straße ist unpassierbar und es gibt keinen Telefonempfang. Dann häufen sich mysteriöse Geschehnisse.

Das Tagebuch eines Dienstmädchens wird zum Schlüssel für den Fall

Der Notar wird schwer verletzt, die Tante niedergeschlagen und Eleanor wird das Gefühl nicht los, dass mindestens eine weitere Person anwesend ist. Bald gibt es die erste Leiche und jeder Versuch den Gutshof zu verlassen, scheitert. Eleanor und Sebastian wird schnell klar, dass ein gefundenes Tagebuch des ehemaligen Dienstmädchens der Schlüssel zur Lösung des Falls ist, doch als sie die Wahrheit über den Gutshof und das Leben der Großmutter erfahren, ist es bereits zu spät.

Die Atmosphäre ist düster, beklemmend und bietet Gänsehautmomente

Camilla Sten gelingt es sehr schnell, einen in die bedrückende und gefährliche Situation am Gutshof hineinzuziehen. Beim Lesen hat man stets das Gefühl, dass hinter jeder Ecke eine neue Gefahr lauert. Die Atmosphäre ist düster und beklemmend und löst immer wieder Gänsehautmomente aus. Besonders gut haben mir die Auszüge aus dem Tagebuch der Dienstmagd gefallen. Diese offenbaren Schritt für Schritt neue Details und Puzzlestücke, die in Verbindung mit der restlichen Handlung nach und nach ein rundes Ganzes ergeben. Ich dachte relativ bald, die Zusammenhänge und Verbindungen erkannt zu haben, aber dann fehlte mir zur Auflösung doch der entscheidende, letzte Hinweis. Daher ist die Handlung in „Das Haus der stummen Toten“ beinahe durchgehend spannend und fesselnd. Einzig Eleanors Erkundungen des Anwesens und die Gespräche mit ihrer Tante sind stellenweise etwas langweilig, da sie wenig zur Handlung beitragen.

Das Ende ist schlüssig, rund und bietet einige Action

Die Auflösung des Falls habe ich zumindest zum Teil bereits vorab geahnt. Dies hat der Spannung aber keinen Abbruch getan. Das Ende ist schlüssig, rund und actionreich und bietet eine große Überraschung. Das Motiv des Täters und auch die sonstige Auflösung der Geschehnisse auf dem Gutshof haben mich überzeugt.

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Stephanie Pointner

Geboren 1992 in Traunstein, zog Stephanie Pointner nach dem Abitur nach Innsbruck, studierte und arbeitet seit 2014 als Sozialarbeiterin in der Behindertenhilfe. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Partner und ihrer gemeinsamen Tochter in Tirol. Stephanie Pointner mag Sport, die Berge und natürlich: Bücher!

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