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Julian ist spurlos von der griechischen Insel verschwunden. Hat ihn sein Zwillingsbruder getötet? Beide liebten dieselbe Frau. Jo Nesbø serviert sieben Geschichten rund um das Motiv „Eifersucht“.

Jo Nesbøs Kurzkrimisammlung „Eifersucht“ reicht qualitativ nicht an seine Romane heran

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Titelbild Eifersucht

Jo Nesbøs neues Buch vereint sieben Kurzgeschichten über Eifersucht

Jo Nesbø ist vielen bekannt als Autor der Krimiserie rund um den Kultermittler Harry Hole. „Eifersucht“ liefert etwas Neues: In diesem Band präsentiert der norwegische Autor sieben Kurzgeschichten, die nicht mit Harry Hole zu tun haben. Das Element, das die Geschichten verbindet, ist das Motiv der Eifersucht – sei es aufgrund von Ehebruch, Verrat oder fehlender Privilegien. Jeder Kurzkrimi zeigt typische Auswirkungen menschlicher Eifersucht. Die damit einhergehenden Verletzungen münden oftmals in einen Mord. Die meisten Kurzgeschichten sind nur wenige Seiten lang, aber die Hauptgeschichte nimmt etwas mehr als 100 Seiten in Anspruch.

Auf einer griechischen Insel verschwindet ein Zwilling spurlos

In der Hauptgeschichte wird auf einer idyllischen griechischen Insel ein Urlauber vermisst: Der verschwundene Julian hat gemeinsam mit seinem eineiigen Zwillingsbruder einen Kletterurlaub verbracht. Im Laufe ihres Aufenthalts verlieben sich beide Brüder in dieselbe Frau, weshalb es an einem Abend zu einem handfesten Streit kommt. Am nächsten Morgen fehlt von Julian jede Spur – und vieles deutet darauf hin, dass sein Bruder Franz ihn getötet hat.

Nikos Balli ermittelt – und hat doch selbst etwas zu verbergen

Da dieser aber vehement schweigt, wird der Ermittler und Spezialist für Eifersuchtsmorde, Nikos Balli, hinzugezogen. Dieser beleuchtet den Fall von einer anderen Seite und löst ihn binnen weniger Tage. Jeder seiner Kollegen hat größten Respekt vor Ballis Leistung, was aber niemand ahnt ist, dass Balli selbst vor einigen Jahren von seiner großen Liebe schwer enttäuscht wurde und daraufhin eine Tat begann, die ihn bis heute verfolgt. Geraume Zeit nach der Lösung des Falls rund um den verschwundenen Julian, stößt Balli auf ein Detail, das alles komplett auf den Kopf stellt. Er reist erneut auf die griechische Insel und gerät in ein weitreichendes Verwirrspiel.

Jo Nesbøs „Eifersucht“ muss man nicht unbedingt lesen

Eigentlich bin ich ein großer Fan von Jo Nesbø – er ist mein absoluter Lieblingsautor im Krimi-Genre. Daher freue ich mich schon immer weit im Voraus auf seine neuen Bücher. Leider ist „Eifersucht“ nicht unbedingt sein stärkstes Werk und kein Buch, das man unbedingt lesen muss. Die einzelnen Kurzgeschichten sind zwar schlüssig, fesselnd und kurzweilig, aber nichts Besonderes. Bereits beim Beenden des Buches hatte ich Schwierigkeiten mich an die ersten Kurzgeschichten und deren Verlauf zu erinnern, da sie sich nicht von den Kurzgeschichten anderer Autoren abheben. Zudem bleiben aufgrund der Kürze der Geschichten die ProtagonistInnen sehr blass und ebenfalls 08/15. Die Stärke von Jo Nesbø liegt eigentlich in seinen sehr gut ausgearbeiteten und ungewöhnlichen Charakteren mit authentischen Zügen, aber dieses Potenzial vermisse ich in beinahe allen Kurzgeschichten von „Eifersucht“.

Was ich mir von Jo Nesbø für dieses Buch gewünscht hätte

Einzig die längste Geschichte rund um Nikos Balli kann mich begeistern und überzeugen. Hier spielt Jo Nesbø sein ganzes Können aus und arbeitet – neben der atemberaubenden Landschaft – auch die Protagonist*innen glaubwürdig aus. Zudem enthält die Geschichte einige schockierende Offenbarungen und unerwartete Wendungen, was bei allen anderen Kurzgeschichten nicht der Fall ist, da diese zu vorhersehbar sind. Alles in allem hätte ich mir gewünscht, dass das Buch weniger, dafür aber besser ausgearbeitete Geschichten enthält, da ausnahmslos jede der Kurzgeschichten gutes Potenzial für einen fesselnden Pageturner hat.

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<a href="https://buchszene.de/redakteur/stephanie-pointner/" target="_self">Stephanie Pointner</a>

Stephanie Pointner

Geboren 1992 in Traunstein, zog Stephanie Pointner nach dem Abitur nach Innsbruck, studierte und arbeitet seit 2014 als Sozialarbeiterin in der Behindertenhilfe. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Partner und ihrer gemeinsamen Tochter in Tirol. Stephanie Pointner mag Sport, die Berge und natürlich: Bücher!

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