
Zwischen Adventskranz und Christbaum lauert das Verbrechen
Wenn die Oma in der Vorweihnachtszeit den Eierlikör aus dem Versteck im Wandschrank holt und mit versonnenem Blick in der Küche verschwindet, während aus dem Radio Leise rieselt der Schnee erklingt, dann weiß man: Es wird gemütlich – aber sicher nicht harmlos. Denn wo Kerzen brennen und wo das jährliche Familientreffen angesagt ist, da köchelt oft auch das Misstrauen, ja, sogar der Hass … Zwischen Adventkranz, Christbaum und Apfel-Zimt-Duft lauert das Verbrechen – mal gut versteckt in einer Keksdose mit Vanillekipferln, mal deutlich sichtbar unterm Christbaum.
„Lametta, Leichen und Likör“ versammelt Österreichs Krimi-Elite
In Rotraut Schöberls Sammlung „Lametta, Leichen und Likör“ bringen Österreichs Krimi-Stars Licht ins winterliche Dunkel – mit Geschichten, die so raffiniert sind wie Großmutters Strickmuster und so hinterhältig wie ein schlecht dosierter Punsch oder mit ‚Schnee‘ gefüllte Christbaumkugeln! Wir genießen Texte von Bernhard Aichner, Ljuba Arnautovic, Eva Damyanovic, Ellen Dunne, Herbert Dutzler, Colin Hadler, Marcel Huwyler, Christian Klinger, Tatjana Kruse, Stefan Kutzenberger, René Laffite, Gudrun Lerchbaum, Beate Maly, Beate Maxian, Günther Neuwirth, Kurt Palm, Theresa Prammer, Thomas Raab, Erwin Riedesser, Constanze Scheib, Rotraut Schöberl, Reinhard Tötschinger, Emily Walton und Peter Zirbs. Und wenn dann am 6. Jänner die Befana mit Besen und Kopftuch durch die Gassen huscht, könnte es sein, dass sie diesmal nicht nur Süßigkeiten, sondern auch handfeste Mordabsichten oder Edelsteine mitführt.
Rotraut Schöberls Anthologie ist herrlich schwarz-humorig und unterhaltsam
Die von der Krimi-Queen Rotraut Schöberl zusammengestellte und von Hanna Zeckau illustrierte Anthologie „Lametta, Leichen und Likör“ ist nichts für Zartbesaitete – aber genau das Richtige für alle, die ihren Winter mit einem Schuss schwarzem Humor, einer Mokkatasse voll Eierlikör und einer ordentlichen Portion Spannung genießen wollen. Lehnen Sie sich also zurück, machen Sie es sich mit einer Decke, einem Keks (hoffentlich harmlos) und diesem Buch gemütlich. Und vergessen Sie nie: Auch die stillste Zeit birgt mörderisches Potenzial. Denn nicht selten bringen zweifelhafte Geschenke, vergiftete Vanillekipferl und vermeintlich heimeliges Kerzenlicht die mörderischsten Seiten der Menschen zu Tage.













