
Ein Flug voller Prophezeiungen: Christiane hat sich „Vorsehung“ von Liane Moriarty angehört und nimmt euch mit auf eine psychologische Reise zwischen Vorhersehung, Angst und der Frage nach freiem Willen.
Ein seltsamer Flug
Eine geheimnisvolle Fremde, die zur „Todesdame“ wird, sagt bei einem Flug von Hobart nach Sydney den Passagieren ihre Lebenserwartung voraus.
So sagt sie Leo „Ich erwarte Tod durch Arbeitsunfall, dreiundvierzig Jahre” voraus, während sie für Paulas Sohn Timmy „ich erwarte Tod durch Ertrinken, sieben Jahre” voraussagt.
So geht sie Reihe für Reihe durch und macht den Passagieren ihre Voraussage, ob die Leute es hören wollen oder nicht.
Nach dem Flug tauschen Leo und Ethan ihre Telefonnummern, um in Kontakt zu bleiben, einige tun die Vorhersagen als Witz ab, andere geraten in Angst. Wie beispielsweise Paula, die von nun an mit ihrem Baby mehrmals die Woche den Schwimmunterricht besucht, um die Vorhersage abzuwenden.
Wer ist diese Dame?
Die „Todesdame” heißt Cherry und erinnert sich nach der Landung nicht mehr daran, diese Vorhersagen gemacht zu haben. Als sie aber davon erfährt, ist sie ein wenig über sich selbst entsetzt.
In vielen Rückblenden erfahren wir Cherrys Lebensgeschichte. Das mag für einige langatmig sein, mich hat es jedoch fasziniert zu hören, wie aus dem kleinen mathematikverliebten Mädchen „die Todesdame” wurde.
Eine Vorhersage wird wahr
Als einige Wochen nach dem Flug die erste Vorhersage „Tod durch Autounfall, neunzehn Jahre” tatsächlich wahr wird, geraten einige ehemalige Passagiere in Unruhe. Sie beginnen, nach der „Todesdame“ zu suchen. Werden sie den Wettlauf gegen die eigene Lebenszeit gewinnen?
Detailgenaues Zuhören lohnt sich
Die Kapitel sind nicht mit dem Namen des jeweiligen Hauptcharakters überschrieben, weswegen man oft einen kurzen Moment braucht, um zu merken, wen man gerade begleitet. Das ist anfangs vielleicht etwas verwirrend, wird mit der Zeit aber leichter.
Da das Buch mehrere Passagiere begleitet, muss man offen dafür sein, sich viele Namen und Zusammenhänge zu merken. Aber auch das wird im Verlauf immer einfacher. Zu Beginn fordert die Fülle an Details heraus, besonders da Moriarty viel Wert auf Details legt, aber für mich hat es sich gelohnt dranzubleiben.
Ein Buch, das nachhallt
Die Frage „Würdest du dein Leben ändern, wenn du deine Lebenserwartung kennen würdest?” hat mich während des Zuhörens schon sehr beschäftigt, aber auch danach noch eine ganze Weile begleitet.
Eine gut gewählte Sprecherin
Heike Warmuth hat eine für mich sehr angenehme Stimme und ist eine wunderbare Besetzung für dieses facettenreiche Hörbuch. Ich mochte all ihre Interpretationen der Charaktere sehr gerne und finde, dass ihr Timbre am besten zu Cherry passt. Ihr zuzuhören fiel mir leicht und dies wird nicht mein letztes von ihr gesprochenes Hörbuch sein.
Würdet ihr euer Leben ändern, wenn euch jemand eure Lebenserwartung voraussagt? Welche Entscheidungen würdet ihr überdenken? Teilt eure Gedanken in den Kommentaren!