Leseprobe
Menschen machen mir Angst. Ich hasse es, mich durch eine große Ansammlung schwitziger Körper durch die Straßen zu kämpfen. Hasse die unausweichliche Nähe, die mir von der Gesellschaft aufgezwungen wird. Hasse es, ihnen ausweichen zu müssen und mich nicht zurückziehen zu können. Ihre Gedanken machen mir Angst, das, was hinter ihrer Stirn vor sich geht, wenn sie mich sehen. Was sie denken könnten, was sie … tun könnten.
Nachts ist es anders. Normale Menschen befinden sich Zuhause, bei ihren liebsten, liegen in ihren Betten und tun eben … normale Dinge. Erst dann wage ich mich raus. Gehe einkaufen, schlendere durch die Straßen, gehe in den Park. Es mag komisch klingen, aber das ist die Zeit, die ich wirklich genießen kann. Vierundzwanzig-Stunden-Läden sind ein absoluter Segen. Ich kann meine Einkäufe erledigen und wieder nach Hause, ohne einer Menschenseele zu begegnen – bis auf den Kassierer natürlich. Earl kennt meine Macken, doch er wird nicht müde, mich immer wieder drauf hinzuweisen, dass ich nachts nicht alleine rausgehen sollte. Es könnte etwas passieren.